Hybrider Angriff
Vorfall mit Schmuggelballons: Litauen schließt verbliebene Grenzübergänge zu Belarus
Wegen des Eindringens zahlreicher Schmuggelballons hat Litauen die Grenze zu Belarus geschlossen. Regierungschefin sprach von einem „klaren Signal“, dass hybride Angriffe nicht geduldet würden.

Litauische Flagge (Symbolbild).
Foto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa
Nach dem Eindringen dutzender Ballons mit Schmuggelware wie Zigaretten in Litauen hat die Regierung in Vilnius die beiden verbliebenen Grenzübergänge zu Belarus geschlossen. „Wir behandeln das als einen hybriden Angriff“, sagte Litauens Regierungschefin Inga Ruginiene am Montag vor Journalisten.
Die Untätigkeit der belarussischen Behörden, die Ballonstarts zu unterbinden, betrachte sie als Zeichen für ihre Beteiligung.
Am Mittwoch entscheidet die litauische Regierung über die Dauer der Schließung der Grenzübergänge. Die Maßnahme sei ein „Signal an Belarus, um zu sagen, dass keine hybride Attacke toleriert werden wird“, sagte Ruginiene.
Schmuggelballons sollen künftig abgeschossen werden
Die litauische Armee werde solche Ballons in Zukunft abschießen, fügte sie hinzu. Die Ballons hatten wiederholt zu einer vorübergehenden Schließung der Flughäfen von Vilnius und Kaunas geführt.
Minsk wies die Vorwürfe der litauischen Seite zurück. Es handele sich um eine „Provokation“ Litauens, um „Handlungen gegen Belarus und gegen Russland“ zu rechtfertigen, erklärte der belarussische Außenminister Maxim Ryschenkow.
Der litauische Geschäftsträger in Belarus wurde ins belarussische Außenministerium einbestellt, wo ihm eine Protestnote übergeben wurde.
Der Tabakschmuggel ist der belarussischen Opposition zufolge eine Einnahmequelle für die Behörden in Minsk. Vergangene Woche waren mehrere Menschen in Litauen festgenommen worden, nachdem sie versucht hatten, mit Ballons transportierte Zigaretten zu bergen.(afp/red)
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