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Ukraine-Krieg geht weiter

Wadephul warnt vor Russland – Angriffe auf Ukraine, Polen aktiviert Luftabwehr

Wieder gibt es Luftalarm in der ganzen Ukraine. Der deutsche Außenminister warnt indes davor, die Bedrohung Russlands hierzulande zu unterschätzen. Ähnlich sieht es Bundeskanzler Friedrich Merz.

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Ein mehrstöckiges Wohnhaus, das nach einem russischen Drohnenangriff in Odessa am 28. Juni 2025 in der Ukraine beschädigt wurde.

Foto: Oleksandr Gimanov/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Die Ukraine ist erneut Ziel nächtlicher russischer Luftangriffe geworden. Es wurden Verletzte und Schäden gemeldet. Am Abend hatte die Luftwaffe im Großteil des Landes vor Drohnenangriffen gewarnt.
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sieht vom russischen Krieg unterdessen auch das Leben in Deutschland direkt bedroht.

Fünf-Prozent-Ziel ist „richtig und notwendig“

Die Gefahr für Deutschland durch Russland dürfe nicht unterschätzt werden, warnte Wadephul in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Russland bedroht direkt auch unser Leben in Frieden und Freiheit in Deutschland.“ Der Ukraine-Krieg sei und bleibe die größte Bedrohung der Sicherheit in Europa und wichtigstes Thema der deutschen Außenpolitik.
Die NATO-Beschlüsse von Den Haag – die Allianz verständigte sich auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung – seien „richtig und notwendig“, sagte Wadephul. Der russische Präsident Wladimir Putin greife „mit wahllosem Bombenterror die Moral der Ukrainerinnen und Ukrainer an. Die Freiheit der Ukraine ist der wichtigste Prüfstein unserer Standhaftigkeit als Europäer.“
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warnte mit Blick auf Russland am Samstag vor einem falschen Sicherheitsgefühl in Deutschland.
Bei einem Besuch des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee sagte er: „Wir dürfen also unsere Sicherheit nicht als gegeben hinnehmen. Wir müssen mehr tun, dass wir in Freiheit, in Frieden und in Sicherheit leben können.“

Angriffe auch im Westen

Russland hat die Ukraine Medienberichten zufolge in der Nacht erneut mit Angriffen aus der Luft überzogen. Im ganzen Land habe es Luftalarm gegeben, auch in weit von der Frontlinie entfernten Regionen im Westen der Ukraine, berichtete etwa „The Kyiv Independent“.
Bereits am Samstagabend warnte die ukrainische Luftwaffe vor russischen Bombern und Drohnen. Explosionen und Einschläge habe es etwa in Saporischschja, Lwiw, Iwano-Frankiwsk  und der Region Tscherkassy gegeben. Die Flugabwehr war in der Hauptstadt Kiew zu hören. Von Explosionen wurde auch aus den östlicher gelegenen Großstädten Charkiw und Dnipro berichtet.
Bei Angriffen in der Region Tscherkassy wurden den Berichten zufolge vom Gouverneur zunächst mindestens drei Verletzte sowie Schäden an ziviler Infrastruktur gemeldet.

Polen aktiviert Luftabwehr

Unter Berufung auf die polnischen Streitkräfte seien Kampfjets zusammengezogen und die Luftverteidigung vom Boden aus aktiviert worden.
Der ukrainische Regierungschef Wolodymyr Selenskyj hofft auch unter dem künftigen polnischen Staatschef Karol Nawrocki auf enge Beziehungen zum Nachbarland. Gegenseitige Unterstützung und Verständnis seien „extrem wichtig“, sagte Selenskyj bei einem Besuch des scheidenden polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Kiew. „Wir werden alles in unser Macht Stehende tun um sicherzustellen, dass die Beziehungen zwischen unseren Staaten noch enger werden.“
Der von der oppositionellen Partei PiS unterstützte Nawrocki hatte sich Anfang Juni in der Präsidentschaftsstichwahl in Polen gegen den Kandidaten des pro-europäischen Regierungslagers, Rafal Trzaskowski, durchgesetzt. Er tritt sein Amt am 6. August an.
Im Wahlkampf hatte Nawrocki der Ukraine Undankbarkeit für die polnische Hilfe nach Beginn des Ukraine-Krieges vorgeworfen. Nawrocki ist gegen einen Beitritt der Ukraine zur NATO und warf Selenskyj „Frechheit“ vor. Er beteuerte, an der polnischen Unterstützung festzuhalten – und kritisiert einige der Hilfsmaßnahmen für die mehr als eine Millionen Ukrainer, die seit Kriegsbeginn nach Polen geflohen sind. (dpa/afp/red)

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