Mehrere Evakuierungen
Waldbrände in Kanada: Zwei weitere Provinzen ordnen Evakuierungen an
In Kanada lodern derzeit 220 Brände, etwa die Hälfte davon ist außer Kontrolle. Der Dunst erreicht auch Deutschland – wie der derzeit rötliche Mond und spektakuläre Sonnenaufgänge zeigen.

6. Juni 2025: Über der Concord Bridge in Montreal in der Region Quebec, Kanada, hängt der Rauch von Waldbränden.
Foto: Andrej Ivanov/AFP via Getty Images
Wegen der Waldbrände in Kanada haben zwei weitere Provinzen Evakuierungen angeordnet. Auch in Ontario und British Columbia forderten die Behörden am Montag (Ortszei) die Bewohner von Waldbrandgebieten auf, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen.
Im ganzen Land kämpft die Feuerwehr inzwischen gegen mehr als 220 Brände. Etwa die Hälfte davon ist bisher nicht unter Kontrolle.
Am Montag wurden 14 neue Feuer gemeldet. Die Waldbrände haben insgesamt schon mehr als 3,2 Millionen Hektar Land vernichtet, vor allem im Zentrum des Landes.
Bedingungen haben sich verschlechtert
Am Sonntag richtete die kanadische Armee eine Luftbrücke ein, um Indigene aus dem Reservat Sandy Lake im Norden Ontarios in Sicherheit zu bringen. Bis Montagmittag hätten die Flugzeuge ein Drittel der 3.000 Einwohner ausgeflogen, sagte die Reservatsvorsteherin Delores Kakegamic. Die Evakuierung gehe nur langsam voran, weil Starts und Landungen in dem Waldgebiet schwierig seien.
Nach Angaben der kanadischen Armee haben sich „die Bedingungen im Norden Ontarios rapide verschlechtert“. Das Feuer in Sandy Lake habe sich binnen 24 Stunden auf 40 Kilometern Breite ausgebreitet.
Kanada ist jeden Sommer von Waldbränden betroffen, in diesem Jahr sind die Feuer vergleichsweise früh ausgebrochen. In den Provinzen Saskatchewan und Manitoba im Zentrum des Landes lodern schon seit Tagen Feuer.
Dunst und spektakuläre Sonnenuntergänge
Auch in British Columbia im Westen breiten sich nun Waldbrände aus, mehrere Dörfer sind evakuiert. Der Rauch ist tausende Kilometer weit gezogen und hat bereits zu einer Verschlechterung der Luftqualität in Teilen von Nordamerika geführt.
Auch in Europa sind Auswirkungen der Rauchschwaden zu sehen, ganze Regionen sind dunstig verhangen oder es gibt besonders spektakuläre Sonnenuntergänge.
Die meisten Brände sind auf Unachtsamkeit zurückzuführen, etwa durch schlecht gelöschte Lagerfeuer. Im Jahr 2023 hatte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison erlebt. Mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannten, acht Feuerwehrleute kamen ums Leben, 230.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. (afp/red)
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