Wegen Luftverschmutzung bleiben in Teheran alle Schulen geschlossen

Teheran leidet seit zwei Jahrzehnten unter starker Luftverschmutzung. Im Winter erreicht der Smog in der Megastadt, die in einer klimatisch schwierigen Lage am Gebirgshang gelegen ist, regelmäßig ein bedrohliches Niveau.
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Teheran leidet - wie nahezu in jedem Winter - unter Smog. Am 6. Februar 2018 bleiben deswegen die Schulen geschlossen.Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Februar 2018

In der iranischen Hauptstadt Teheran ist die Luftverschmutzung derart hoch, dass am Dienstag sämtliche Schulen geschlossen bleiben. Die bereits am Montag für alle Grundschulen geltende Regel wird auf die Oberschulen ausgeweitet und auf die ganze Provinz ausgedehnt, wie das staatliche Fernsehen berichtete.

Trotz Verkehrsbeschränkungen blieb die Feinstaubbelastung in der 8,5 Millionen-Einwohnerstadt, nach Behördenangaben mit einer Konzentration von 173 Mikrogramm pro Kubikmeter, auf einem gesundheitsgefährdendem Niveau. Die Werte lagen damit fast sieben Mal über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation. In einem östlichen Stadtteil wurde sogar der Spitzenwert von 231 Mikrogramm pro Kubikmeter erreicht.

Teheran leidet seit zwei Jahrzehnten unter starker Luftverschmutzung. Im Winter erreicht der Smog in der Megastadt, die in einer klimatisch schwierigen Lage am Gebirgshang gelegen ist, regelmäßig ein bedrohliches Niveau.

Straßenverkehr in Teheran, 5. Februar 2018. Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images

Über Teheran hing am Montag eine graue Wolke. Der Blick auf die Berge im Norden der Stadt war nicht möglich. Umweltbelastende Industriebetriebe mussten ebenfalls geschlossen bleiben, die Arbeit auf Baustellen unterblieb.

Iranischen Medienberichten zufolge geht die Luftverschmutzung zu vier Fünfteln auf Fahrzeugabgase zurück. 90 Prozent der fünf Millionen Autos in der Metropole stammen aus heimischer Produktion. Auch wenn die iranischen Raffinerien besser geworden sind, ist das örtliche Benzin oft von geringer Qualität.

Staatspräsident Hassan Ruhani sagte am Dienstag, seine Regierung messe der Umweltfrage „große Bedeutung“ bei. Doch in der Bevölkerung herrscht Skepsis.

„Wenn es einen starken Willen gäbe, würden sich die Dinge ändern“, sagte der im Privatsektor beschäftigte Mohammed Sultani. Die Zahl der Menschen, die jährlich im Iran an den Folgen der Umweltverschmutzung sterben, liegt bei 20.000. (afp)



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