Weißes Haus zeigt Distanz zu FBI-Chef wegen Clinton-Leak

Höchst ungewöhnlich: Das Weiße Haus distanziert sich vorsichtig vom FBI-Chef. Weiterhin wird FBI-Chef James Comey (Republikaner) von den US-Demokraten heftig kritisiert, dass er kurz vor der Präsidentschaftswahl das Thema "Clinton und ihre Mails" aufgreift.
Titelbild
FBI-Chef James Comey sah in einer Anhörung zur Mail-Affäre keine kriminelle Absicht bei Hillary Clinton.Foto:  Michael Reynolds/dpa
Epoch Times31. Oktober 2016

Das Weiße Haus hat eine distanzierte Haltung zu FBI-Chef James Comey zu erkennen gegeben, der wegen seiner Bekanntgabe neuer Untersuchungen zur E-MREFRESH Homeail-Affäre von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton massiv in die Kritik geraten ist. Präsidentensprecher Josh Earnest sagte am Montag in Washington, er wolle den Direktor der Bundespolizei „weder verteidigen noch kritisieren“.

Die Weigerung des Präsidialamts, einem hochrangigen Mitarbeiter der Regierung Rückendeckung zu geben, ist ein höchst ungewöhnlicher Vorgang. Earnest verwies auch auf die „alte Tradition“ der Ermittlungsbehörden, wonach zu laufenden Untersuchungen möglichst nichts publik gemacht werden solle – dies ließ sich als indirekte Kritik an Comey interpretieren.

Der FBI-Chef hatte am Freitag völlig überraschend in einem Brief an Parlamentarier bekanntgegeben, sich nochmals mit der Affäre zu befassen, nachdem neue und möglicherweise „relevante“ Mails aufgetaucht seien.

Clinton hat gegen die Regeln ungeschützte Server für dienstliche Kommunikation benutzt

Clinton hatte während ihrer Zeit im State Department unter Verstoß gegen die Regeln private und damit nicht sonderlich geschützte Server für ihre dienstliche Kommunikation genutzt. Comey erteilte ihr deswegen zum Abschluss monatelanger Untersuchungen im Juli eine scharfe Rüge, sah damals jedoch keinerlei Hinweise auf strafbares Verhalten. Auf ein Ermittlungsverfahren gegen Demokratin wurde deshalb verzichtet.

Die Bekanntgabe der neuen FBI-Untersuchungen nur wenige Tage vor der Wahl am 8. November wird von den Demokraten heftig kritisiert. Clintons republikanischer Rivale Donald Trump hat Comey hingegen dafür gelobt, dass er seinen „schrecklichen Fehler“ vom Juli korrigieren wolle.

Der FBI-Chef soll sich nach Medienberichten mit seiner Bekanntgabe der neuen Prüfungen über das Justizministerium hinweggesetzt haben. Mitarbeiter des Ministeriums, das dem FBI übergeordnet ist, hätten ihn bedrängt, die Mitteilung an den Kongress zu unterlassen.

Der Republikaner Comey war vor drei Jahren von Obama an die Spitze der Bundespolizei berufen worden. Seine Amtszeit beträgt zehn Jahre. (AFP)

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