Weltkulturerbe Hebron – Israel ist empört: „Fake History“ durch die Unesco – Hebron ist nicht islamisch

Die Altstadt von Hebron wurde durch die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Die Unesco nennt Hebron eine "islamische" Stadt und ignoriert die jüdische Geschichte: "Hebron ist die zweitheiligste Stätte im Judentum, 4.000 Jahre jüdische Geschichte zu ignorieren ist purer Antisemitismus", erklärt Israel.
Titelbild
Das Grab des Patriarchen in Hebron, 29. Juni 2017.Foto: HAZEM BADER/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Juli 2017

Die Unesco hat die Altstadt von Hebron zum Weltkulturerbe und gleichzeitig zum bedrohten Welterbe erklärt und damit scharfe Kritik bei Israel ausgelöst. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete das Votum des Welterbekomitees vom Freitag als „eine weitere wahnsinnige Entscheidung der Unesco“. Die palästinensische Seite hingegen feierte die Entscheidung über die Stadt im von Israel besetzten Westjordanland als einen Sieg ihrer Diplomatie.

Die Entscheidung des Welterbekomitees in Krakau fiel in geheimer Abstimmung mit zwölf Ja-Stimmen bei drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen. Dabei wurde Hebron von der Unesco als „islamische“ Stadt bezeichnet.

Jüdische Geschichte der Stadt ignoriert

In einem im Internet veröffentlichten Video empörte sich Netanjahu darüber: „Die Unesco sagt, dass das Grab der Patriarchen ein palästinensischer Ort ist, also kein jüdischer Ort, und dass es gefährdet ist.“ Er kündigte an, die Stätte, die Religionsfreiheit und die Wahrheit weiterhin beschützen zu wollen.

Auch der israelische Außenamtssprecher Emmanuel Nahschon warf der UN-Kulturorganisation vor, die jüdische Geschichte der Stadt zu ignorieren. „Die Unesco-Entscheidung zu Hebron und dem Grab der Patriarchen ist ein moralischer Schandfleck“, erklärte er via Twitter. Er warf der Unesco „Fake History“, also Geschichtsfälschung, vor und erklärte, sie solle sich „schämen“.

Die Siedlerorganisation Yesha im Westjordanland kritisierte die Entscheidung als antisemitisch. In einem Statement hieß es am Freitag: „Hebron ist die zweitheiligste Stätte im Judentum, 4.000 Jahre jüdische Geschichte zu ignorieren ist purer Antisemitismus.“

Palästina feiert Sieg als „Erfolg in der diplomatischen Schlacht“

Das palästinensische Außenamt hingegen feierte das Abstimmungsergebnis als „Erfolg in der diplomatischen Schlacht“, die von den Palästinensern „an allen Fronten“ geschlagen werde, um dem „israelischen und amerikanischen Druck“ zu widerstehen: „Die Welt hat unser Recht anerkannt, Hebron und die Abrahamsmoschee unter palästinensische Hoheit zu stellen.“

In Hebron leben mehr als 200.000 Palästinenser und einige hundert jüdische Siedler. Dort befindet sich auch das Grabmal der Patriarchen, in dem nach biblischer Überlieferung unter anderem Abraham und Isaak begraben sind. Dazu gehörig ist die Abrahamsmoschee.

Abraham wird sowohl im Judentum als auch im Christentum und im Islam als Stammvater verehrt. Die Palästinenser setzten sich dafür ein, von der Unesco einen besonderen Schutzstatus für Hebron zugesprochen zu bekommen, weil sie zunehmende Zerstörungen in der Altstadt beklagen, die sie den jüdischen Siedlern zur Last legen.

Seit 2011 haben sich die Beziehungen zwischen den Vereinten Nationen und Israel zunehmend verschlechtert. In dem Jahr wurden die Palästinenser Mitglied der Unesco. (afp)



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