Wilde Gerüchte in Idomeni: Grenzöffnung für heute angekündigt – Polizei in Alarmbereitschaft

Gerüchte über eine Grenzöffnung in Idomeni machen die Runde unter den rund 15.000 Migranten in dem wilden Lager. Seit langem fordern sie die Öffnung der Balkanroute, um nach Zentraleuropa weiterzureisen. Die Sicherheitsbehörden sind sich sicher, dass Aktivisten und freiwillige Helfer hinter den Gerüchten stecken. Allerdings wollen auch Islamisten unter den hoffnungslosen und wütenden Migranten rekrutieren.
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Gerüchte machen die Runde...Foto: BULENT KILIC/AFP/Getty Images
Epoch Times12. April 2016

Im griechischen Grenzort Idomeni kursieren unter den Flüchtlingen Gerüchte, wonach sich die Grenze zu Mazedonien am heutigen Dienstag öffnen könnte. Die Gerüchte verbreiteten sich von Mund zu Mund.

Erst am Sonntag verursachte ein auf arabisch verfasster Flyer einen Ansturm der Migranten auf die Grenze und damit Zusammenstöße mit den mazedonischen Grenzpolizisten. Die mazedonische Polizei reagierte mit Tränengas und Gummigeschossen, es gab hunderte Verletzte. 

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Eine Familie versucht sich mit Zahnpasta im Gesicht vor dem Tränengas zu schützenEine Familie versucht sich mit Zahnpasta im Gesicht vor dem Tränengas zu schützenFoto: BULENT KILIC/AFP/Getty Images

Der griechische Minister für Bürgerschutz, Nikos Toskas, warnte vor einer Radikalisierung der aufgebrachten Menge. Leute, die man heute schlage, "könnten die Dschihadisten von morgen" sein, zitiert T-Online. Der Umgang mit den Protestierenden müsse gut überlegt sein, da auch islamistische Extremisten unter den Verzweifelten nach Mitkämpfern suchen.

Der griechische Staatspräsident verurteilte das Vorgehen der mazedonischen Polizei: "Mit solchem Verhalten gegen Flüchtlinge hat das Nachbarland weder Platz in der EU, noch in der Nato", so Prokopis Pavlopoulos.

Aus Brüssel schlug eine Sprecherin der EU-Kommission vor, die Migranten aus Idomeni in andere Lager umzusiedeln und ihnen die Gefahren einer illegalen Weiterreise zu verdeutlichen.

Ein Mann rennt mit einem Mädchen zur medizinischen Versorgung, nachdem Tränengas ins Camp wehte.Ein Mann rennt mit einem Mädchen zur medizinischen Versorgung, nachdem Tränengas ins Camp wehte.Foto: BULENT KILIC/AFP/Getty Images

Bürgermeister schimpft auf NGO’s

"Die Nicht-Regierungsorganisationen sind in Idomeni wie Pilze aus dem Boden geschossen", schimpft der Bürgermeistes des Ortes in Skai.

Mindestens 16 Organisationen sollen vor Ort sein, schreibt der "Focus". In der weiteren Umgebung von Idomeni seien gar mehr als 36 Gruppen zu zählen.

Die griechische und die mazedonische Polizei seien in Alarmbereitschaft, berichtete der griechische Fernsehsender Skai. Die Sicherheitskräfte seien überzeugt, dass freiwillige Helfer und Aktivisten hinter den Gerüchten steckten. Doch mehr als deren Ausweise zu kontrollieren, könnte die Polizei nicht tun.

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Neues Lager im Westen von Piräus

Wie der "Tagesspiegel" meldet, sind aus einem wilden Lager an der Kaimauer von Piräus mehr als 700 der seit Wochen hier hausenden 4.500 Migranten aufgebrochen, um in ein neu gebautes Lager im Westen der Hafenstadt umzusiedeln. Fernsehbilder zeigten dort klimatisierte Wohncontainer.

Ein weiterer Ausbau des Lagers steht bevor. Es soll mehr als 3.000 Menschen aufnehmen können. Ein Tropfen auf den heißen Stein. (sm)



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