„Wolken impfen“ – Regen-Erzeugen gegen die sibirischen Waldbrände

Russische Behörden riefen in den Regionen Irkutsk, Krasnojarsk, Burjatien und Sacha den Ausnahmezustand aus. Derweil begannen Flugzeuge des russischen Fliegenden Waldschutzdienstes am Donnerstag in Irkutsk, mit Antonow-An-26 Flugzeugen Wolken zu "impfen", um Regen gegen die Brände zu erzeugen.
Titelbild
Das Standbild eines Videos zeigt den dramatischen Wald- und Flächenbrand in der Region Krasnojarsk. Laut Forstverwaltung haben die Feuer mittlerweile eine Fläche rund drei Millionen Hektar vernichtet.Foto: Aerial Forest Protection Service/TASS/dpa
Epoch Times3. August 2019

In den Waldbrandgebieten in Sibirien kämpfen weiter Tausende Einsatzkräfte gegen die Feuersbrunst. Allein in der Region Irkutsk am Baikalsee wollen 4500 Freiwillige mit speziellen Feuerlöschern verhindern, dass die Brände auf Siedlungen übergreifen. Der Großteil der Brände liegt in den Regionen Irkutsk und Krasnojarsk.

Die Behörden riefen in vier föderalen Teilstaaten Russlands, in den Regionen Irkutsk und Krasnojarsk, in der Republik Burjatien und in der Republik Sacha den Ausnahmezustand aus.

Wie „RT“ mitteilte, begannen Flugzeuge des russischen Fliegenden Waldschutzdienstes (FSA) am Donnerstag in Irkutsk, mit Antonow-An-26 Flugzeugen Wolken zu „impfen“, um Regen gegen die Brände zu erzeugen.

Der Navigator des An-26-Flugzeugs Sergej Steblewski erklärte dazu: „Beobachter bestimmen die Brandorte, wenn sie noch auf dem Boden sind. Sie bestimmen die Möglichkeit der Wolkenbildung mit einem Computerprogramm, danach fliegt das Flugzeug in den vorgesehenen Bereich“.

Nach Angaben des stellvertretenden Leiter der FSA, Dmitri Selin, wurden bereits acht Brände in der Region Irkutsk mithilfe von Wolken-Impfungen gelöscht.

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Noch 174 Brände – es waren über 300 auf über 2,8 Millionen Hektar

In schwer zugänglichen Gebieten gestalten sich die Löscharbeiten aber äußerst schwierig. 121 Siedlungen liegen unmittelbar in der Zone, wo der gesundheitsschädliche Rauch besonders stark sei, wie die Behörden der Agentur Interfax zufolge am Samstag mitteilten.

Der Forstverwaltung zufolge haben die Feuer mittlerweile eine Fläche rund drei Millionen Hektar vernichtet, so groß wie Nordrhein-Westfalen. Am Samstag zählten die Behörden noch 174 Waldbrände auf einer Fläche von etwa 125.000 Hektar.

Am Freitag seien weniger Feuer gelöscht worden als noch am Tag zuvor, hieß es. Auch das russische Militär unterstützt die Löscharbeiten.

Dichter Rauch steht in den Straßen der ostsibirischen Stadt Tschita. Die Menschen in den betroffenen Gebieten leiden unter den Auswirkungen der Brände und klagen über Kopfschmerzen und Atemnot. Foto: Yevgeny Yepachintsev/AP

Ein Experte der Akademie der Wissenschaften gab der Agentur Ria Nowosti zufolge zu bedenken, dass der Einsatz von Löschflugzeugen nicht immer wirksam sei. Aus großer Höhe sei es schwierig, die Brandherde zu treffen. Außerdem verdunste viel Wasser.

Experten schätzten den Schaden durch die Feuer in der Taiga zufolge auf 2,4 Milliarden Rubel (mehr als 33 Millionen Euro). Die Menschen leiden seit mehreren Tagen unter den Auswirkungen der Brände und klagen wegen des giftigen Rauchs etwa über Kopfschmerzen und Atemnot.

In Sibirien gibt es im Sommer immer wieder Wald- und Steppenbränden. Sie fallen diesmal aber heftiger aus als in den Vorjahren. Zum einen ist die Lage wegen großer Trockenheit und Hitze dramatisch.

Zum anderen zünden Russen traditionell im Sommer zu Tausenden trotz Warnschildern wegen der Waldbrandgefahr Lagerfeuer an, die dann außer Kontrolle geraten. Es gibt Ermittlungen wegen Brandstiftung. (dpa)



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