WTO kann sich nicht auf Interimsnachfolger für Chef Azevedo einigen

Titelbild
Der Hauptsitz der Welthandelsorganisation (WTO) befindet sich in Genf, Schweiz.Foto: FABRICE COFFRINI/AFP über Getty Images
Epoch Times31. Juli 2020

Die Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich nicht auf einen Interimsnachfolger für den Chef der Organisation, Roberto Azevedo, einigen können.

„Es gibt keinen Konsens“, sagte am Freitag WTO-Sprecher Keith Rockwell in Genf. Nachfolger sollte zunächst einer von Azevedos vier Stellvertretern werden, darunter laut Angaben aus Diplomatenkreisen auch der Deutsche Karl Brauner. Die USA waren damit allerdings nicht einverstanden.

Azevedo hört Ende August vorzeitig auf. Im September beginnt der Nominierungsprozess für seinen Nachfolger. Eine Entscheidung kann sich bis in den September ziehen, weshalb die WTO einen Interimschef bis zum Abschluss des Auswahlprozesses benötigt.

WTO-Vizechef Brauner bislang Favorit

Für den Posten galt laut Diplomatenkreisen der bisherige WTO-Vizechef Brauner als Favorit. Die Mehrheit der Mitgliedsländer habe sich für den Deutschen ausgesprochen. Die USA hätten jedoch auf ihrem bisherigen WTO-Vize Alan Wolff als Interimschef bestanden, so dass es zu keiner Einigung kam.

WTO-Sprecher Rockwell führte nicht weiter aus, warum es zu keiner Einigung auf einen Interimschef kam. Er räumte allerdings ein, dass die „Frage der Nationalität“ dabei ebenso eine Rolle gespielt habe wie die „Erfahrung“. Dass die Organisation nun zunächst ohne Interimsleiter bleibt, stelle aber kein größeres Problem dar.

Acht Kandidaten im Rennen

Um den Posten von Azevedo haben sich insgesamt acht Kandidaten beworben, darunter der frühere britische Handelsminister Liam Fox, die frühere nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala und der ägyptisch-schweizerische ehemalige WTO-Mitarbeiter Abdel-Hamid Mamdouh.

Der oder die künftige Vorsitzende der 1995 ins Leben gerufenen Organisation mit Sitz in Genf steht vor gewaltigen Herausforderungen. Er muss die Ministerkonferenz im kommenden Jahr vorbereiten und ins Stocken geratene Verhandlungen vorantreiben. Vor allem aber muss er neue Gesprächsfäden mit der US-Regierung von Präsident Donald Trump knüpfen.

Washington hatte damit gedroht, die WTO zu verlassen. Zudem blockieren die USA seit Dezember die Berufungsinstanz des Streitbelegungsmechanismus der WTO. Trump will die Organisation umgestalten und China von der Liste der Entwicklungsländer streichen lassen. Er drohte mit einem Austritt aus der WTO.

Die WTO mit Sitz in Genf gehört neben dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank zu den wichtigsten internationalen Organisationen in der Wirtschaftspolitik. Sie soll vor allem ein Forum für Verhandlungen zum Abbau von Zöllen sowie anderen Handelshemmnissen bieten und überwachen, ob internationale Handelsabkommen eingehalten werden. (afp/nh)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion