Indonesien: Zahl der Toten nach Erdbeben steigt auf mindestens 75

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Auf der Suche nach Menschen in Mamuju am 17. Januar 2021 nach dem Erdbeben der Stärke 6,2 vom frühen Morgen des 15. Januar.Foto: ADEK BERRY/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Januar 2021

Zwei Tage nach einem schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 75 gestiegen. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern weiter nach Überlebenden. In den Krankenhäusern wurden hunderte Verletzte behandelt – genaue Zahlen über die Geretteten gibt es den Behörden zufolge bislang nicht.

Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,2, sein Epizentrum lag 36 Kilometer südlich von Mamuju 18 Kilometer unter der Erdoberfläche. Die Rettungsmannschaften bargen in dem Gebiet zahlreiche Leichen aus den Trümmern der eingestürzten Gebäude. Wie viele Menschen noch verschüttet sein könnten, war zunächst unklar.

Luftbilder aus der zerstörten Küstenstadt zeigten Gebäude, die nur noch aus verbogenem Metall und Betonbrocken bestanden, darunter auch das Büro des Regionalgouverneurs. Besonders heftig trafen die Erschütterungen das Krankenhaus von Mamuju. Es sei völlig zerstört worden, berichtete ein Vertreter der örtlichen Rettungsdienste. Aus den Trümmern wurden mehrere Leichen geborgen.

Auf Aufnahmen in den Online-Netzwerken war zu sehen, wie Einwohner von Mamuju aus der Küstenstadt fliehen. Von heftigem Regen und dem Beben ausgelöste Erdrutsche blockierten jedoch die Hauptausfallstraße, und auch andere Straßen waren geborsten.

Die Menschen suchten in notdürftig errichteten Zelten und unter Planen Schutz. Viele von ihnen trauten sich nicht, in ihre zerstörten Häuser zurückzukehren, da sie einen Tsunami fürchteten, der durch ein Nachbeben ausgelöst werden könnte.

„Es ist besser, Schutz zu suchen, bevor etwas Schlimmeres passiert“, sagte Abdul Wahab, der sich mit seiner Frau und vier Kindern ein Zelt teilte. „Wir hoffen, dass die Regierung bald Hilfsgüter wie Lebensmittel, Medikamente und Milch für die Kinder bereitstellen kann“, fügte er hinzu.

Aus Sorge vor einem Ausbruch von Corona-Infektionen in den überfüllten Zeltlagern versuchen die Behörden, Menschen mit einem erhöhtem Risiko für einen starken Krankheitsverlauf von den anderen zu trennen.

In Indonesien gibt es immer wieder heftige Erdbeben. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo sich mehrere Erdplatten treffen und die seismische Aktivität besonders hoch ist. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Erdbeben vor der Küste Sumatras eine Reihe von verheerenden Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans ausgelöst. Insgesamt 220.000 Menschen starben, darunter 170.000 in Indonesien. (afp)



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