Gerangel in Brasilien
Indigene Aktivisten stürmen Gelände der Klimakonferenz - zwei Verletzte
Dutzende indigene Aktivisten haben die gesicherte Zeltstadt der UN-Klimakonferenz gestürmt. Sie brachen eine Tür auf und rangen mit Sicherheitskräften. Diese verbarrikadierten die Eingänge.

Auch die brasilianische Bundespolizei war im Einsatz.
Foto: Larissa Schwedes/dpa
Bei der UN-Klimakonferenz COP30 in Brasilien sind Dutzende indigene Demonstranten mit Sicherheitskräften aneinandergeraten. Zwei Sicherheitskräfte seien leicht verletzt worden, sagte ein UN-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag (Ortszeit).
Es gebe kleinere Schäden am Veranstaltungsort. Es seien Schutzmaßnahmen ergriffen worden, um den Veranstaltungsort zu sichern. Videos südamerikanischer Medien zeigten, wie sie gewaltsam eine Tür aufbrachen und sich ein Gerangel mit Sicherheitskräften lieferten.

Sicherheitskräfte geraten mit Dutzenden Indigenen und Studenten aneinander, als diese am 11. November 2025 während der UN-Klimakonferenz COP30 in Belém stürmen.
Foto: Olga LeiriaAFP via Getty Images
Zuvor beendeten indigene Demonstranten und ihre Unterstützer einen Marsch für Klima und Gesundheit und tanzten vor dem Eingang des Veranstaltungsortes der COP30 in Belém.
Anschließend betraten sie den Veranstaltungsort und drängten in den Sicherheitsbereich. Dort wurden sie von Sicherheitskräften zurückgedrängt, wogegen sich einige Demonstranten wehrten.
Sicherheitskräfte verbarrikadierten den Eingang
BBC-Reporter beobachteten nach eigenen Angaben, wie UN-Sicherheitspersonal hinter einer Reihe brasilianischer Soldaten herlief und Delegierten zurief, sie sollten das Gelände verlassen. Auf Instagram-Videos einer Aktivistin war zu sehen, wie eine riesige Traube Indigener auf den Fluren des Konferenzzentrums Fahnen schwenkte und protestierte.
Im Anschluss verbarrikadierten die Sicherheitskräfte die Eingänge zur „Blauen Zone“, dem Kernbereich der Klimakonferenz, mit Tischen und Möbeln. Ein AFP-Journalist sah, wie ein Polizist in einem Rollstuhl weggebracht wurde.

Indigene Aktivisten haben den Veranstaltungsort des UN-Klimagipfels gestürmt.
Foto: Larissa Schwedes/dpa
Am späten Abend hatte sich die Lage wieder beruhigt. Die Zugänge zum COP-Gelände waren verschlossen und von Sicherheitskräften stark bewacht.
Auf dem COP-Gelände selbst liegt die Sicherheitsverantwortung bei der UN-Polizei, außerhalb bei den örtlichen Behörden. UN-Sicherheitskräfte forderten die noch Anwesenden am Abend auf, das Gelände zu verlassen.
Weitere Proteste sind geplant
Die Demonstrantin Maria Clara von der Vereinigung Rede Sustentabilidade Bahia sagte AFP, dass die Protestteilnehmer auf die Situation der indigenen Völker aufmerksam machen wollten. „Diese Stimmen werden ignoriert“, sagte sie.
Proteste im Zusammenhang mit der COP30 sind auch im Stadtgebiet möglich. Auch zur Halbzeit der Konferenz am Wochenende sind Proteste geplant, flankiert von weiteren „Klimastreiks“ rund um den Globus.
Der UN-Sprecher sagte, dass der Veranstaltungsort vollständig gesichert sei und die Verhandlungen fortgesetzt würden. Die brasilianischen und die UN-Behörden untersuchten den Vorfall. Die Klimakonferenz COP30 findet bis zum 21. November in Belém statt. (afp/dpa/red)
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