19 Todesfälle in Zusammenhang mit Unwetter – Bundeswehr im Einsatz

Epoch Times15. Juli 2021

Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind besonders von Hochwasser und Überschwemmungen betroffen. In mehreren Regionen wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Bisher gab es mindestens 19 Todesopfer zu beklagen, darunter 15 in NRW.

Alleine aus dem Kreis Euskirchen wurden acht Tote gemeldet. Hinzu kommen je zwei Fälle aus Köln und dem Märkischen Kreis sowie einzelne Todesopfer im Rhein-Sieg-Kreis, im Kreis Unna sowie in Solingen.

Im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler kamen mindestens vier Menschen ums Leben. In der Gemeinde Schuld in der Eifel waren als Folge von Überflutungen und Dauerregen in der Nacht zum Donnerstag zudem mehrere Häuser eingestürzt. Etwa 70 Personen werden laut Polizei vermisst.

Eine durch das Hochwasser beschädigte Straße ist am 14. Juli 2021 im westdeutschen Hagen, nachdem heftige Regenfälle Teile des Landes getroffen und weit verbreitete Überschwemmungen verursacht hatten. Foto: INA FASSBENDER / AFP über Getty Images

Wegen des Unwetters war die Kommunikation im Landkreis Euskirchen weitgehend ausgefallen. In vielen Teilen waren Internetzugänge und Telefonverbindungen eingeschränkt, auch die Feuerwehr und die Kreisverwaltung waren nicht erreichbar.

Die Lage in den Orten Schleiden, Gemünd und Oberhausen sei „sehr kritisch“. Menschen würden gerettet und in Richtung Mechernich gebracht, hieß es in dem Beitrag. Teilweise bestehe jedoch kein Zugang. In Kommern und Satzvey sei die Trinkwasserversorgung unterbrochen. Aus der Steinbachtalsperre, deren Staumauer nach Angaben der Kölner Polizei zu brechen drohte, sei Wasser abgepumpt worden. Der nahe Ort Flamersheim wurde evakuiert.

Laschet verspricht schnelle Hilfe

Nach den schweren Unwettern in Westdeutschland hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schnelle Hilfe versprochen. „Wir tun jetzt alles, um als Land zu helfen“, sagte Laschet der „Bild“ beim Besuch des überfluteten Orts Altena. Helfer aus dem ganzen Land seien in die Hochwassergebiete unterwegs.

Die Lage sei immer noch dramatisch. „Es werden Menschen noch immer vermisst.“ Die Landespolizei habe deshalb Hubschrauber bereitgestellt, um bei der Suche zu helfen. Nach Altena wollte der Regierungschef auch noch Hagen besuchen, was ebenfalls schwer betroffen ist.

Laschet hatte seine Reise durch Süddeutschland am Mittwoch abgebrochen und war in das besonders betroffene Gebiet gereist. Einen mit Spannung erwarteten Besuch bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe musste er deshalb absagen.

In Rheinland-Pfalz kam unterdessen das Kabinett zu einer Sondersitzung zusammen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach von einem groß angelegten Rettungseinsatz. Ihren Angaben zufolge sind auch rund 200 Soldaten der Bundeswehr beteiligt.

Hintergrund der Unwetter ist Tief „Bernd“, welches in den vergangenen Tagen vor allem in Westdeutschland für chaotische Verhältnisse gesorgt hatte.

Mit einem Bergepanzer und schwerem Räumgerät rückt die Bundeswehr an, um die Schäden die die Überflutung der Nahmer am Vorabend mit sich gebracht hat, zu beseitigen. Foto: Roberto Pfeil/dpa/dpa

Landkreis Trier-Saarburg: Schwierige Rettung von drei im Fluss treibenden Menschen

Das Hochwasser in Rheinland-Pfalz hat nun auch die Stadt Trier erreicht. Hochwasser im Fluss Kyll, einem Nebenfluss der Mosel, überflute den Ortskern des Stadtteils Ehrrang, wie die Stadt mitteilte. Kurz vor Beginn der Überflutung hatte demnach die Evakuierung von 1.600 Menschen begonnen. Ein von der Stadt veröffentlichtes Video zeigte dabei, wie Feuerwehrleute auf dem Dach eines bis über die Reifen im Wasser stehenden Feuerwehrwagens stehen und versuchen, Anwohner aus einem Wohnhaus zu retten.

In großen Teilen von Ehrrang gibt es der Stadt zufolge keine Stromversorgung mehr. Die Polizei appellierte an die Anwohner, die Ortslage weiträumig zu meiden und auch die Zubringerstraßen für Rettungskräfte freizuhalten. Derweil meldete der Landkreis Trier-Saarburg drei im Fluss Sauer treibende Menschen, deren Rettung sich als schwierig erweise. Es könnten wegen der starken Strömung keine Boote eingesetzt werden. Der Landkreis appellierte an die Bevölkerung dringend, die Überschwemmmungsgebiete zu meiden.

 

(afp/dts)



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