„Abrüsten statt aufrüsten“: Auftakt der diesjährigen Ostermärsche – Veranstalter sehen „anwachsende Beteiligung“

Unter dem Motto "Abrüsten statt aufrüsten" haben am Karfreitag die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung begonnen. In Chemnitz gingen 200 Menschen auf die Straße, in Gronau demonstrierten 300 Menschen gegen die Urananreicherungsanlage.
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"Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge": Eine ältere Demonstrantin trägt beim Ostermarsch für Frieden in Bremen ihr Schild durch die Innenstadt.Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Epoch Times30. März 2018

Unter dem Motto „Abrüsten statt aufrüsten“ haben am Karfreitag die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung begonnen. In Chemnitz in Sachsen gingen nach Angaben der Veranstalter rund 200 Demonstranten auf die Straße, im nordrhein-westfälischen Gronau protestierten etwa 300 Menschen gegen die dortige Urananreicherungsanlage. Bis Ostermontag sind in fast 100 Städten Kundgebungen und Mahnwachen geplant. Abrüstung, Stopp der Rüstungsexporte und Abschaffen der Atomwaffen sind die Hauptforderungen.

Die Veranstalter zeigten sich am Freitagnachmittag zufrieden mit dem Auftakt der Ostermärsche. Die Infostelle Ostermarsch 2018 in Frankfurt am Main stellte eine „anwachsende Beteiligung“ fest. Der Haupttag der Ostermärsche ist der Karsamstag.

In Gronau zogen zum Auftakt der nordrhein-westfälischen Ostermärsche die Demonstranten zur Urananreicherungsanlage, wo auch die Abschlusskundgebung stattfand. Die Anlage berge die Gefahr, dass sie auch militärisch genutzt werden könne, sagte Udo Buchholz vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

In Stuttgart demonstrierten rund 110 Friedensaktivisten am Freitag gegen die Militärmesse ITEC, die dort im Mai stattfinden soll. Der eigentliche Ostermarsch durch die Stuttgarter Innenstadt ist für Samstag geplant. Am Bundeswehr-Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein versammelten sich bei Schnee und Kälte gut 130 Ostermarschierer – nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative deutlich mehr als im vergangenen Jahr.

In Dortmund fand am Nachmittag eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal Bittermark statt. Die Stadt Dortmund als Veranstalter erinnert jedes Jahr an Karfreitag an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Um Ostern 1945 waren hier fast 300 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Widerstandskämpfer getötet worden.

Das erhöhte Interesse an den Ostermärschen erklärte das Netzwerk Friedenskooperative mit den aktuellen Krisen wie in Syrien oder Jemen und den Spannungen zwischen den Atommächten. Die Ostermärsche seien „eine wichtige Tradition, um für Frieden aktiv zu werden“, sagte Philipp Ingenleuf vom Netzwerk Friedenskooperative. Die Bundesregierung plane Rüstungsausgaben entsprechend der Vorgaben der Nato, was 30 Milliarden Euro mehr für die Bundeswehr bedeute. „Ein Wahnsinn“, sagte Ingenleuf. Das Geld wäre für Bildung, Klimaschutz oder Gesundheit besser eingesetzt.

Am Samstag finden unter anderem Kundgebungen in Berlin und München statt, außerdem startet der Ostermarsch Rhein-Ruhr. Zum Abschluss wird an Ostermontag in Büchel für den Abzug der dort stationierten US-Atomwaffen demonstriert. Das Netzwerk Friedenskooperative erklärte, angesichts der aktuellen Krisen und Spannungen zwischen den Atommächten gingen wieder mehr Menschen zu Ostern auf die Straße. (afp)

 



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