AfD-Chef Meuthen fordert von „Flügel“ trennscharfe Abgrenzung von Extremismus

AfD-Chef Jörg Meuthen hat den rechtsnationalen "Flügel" der Partei zur Abgrenzung vom Extremismus gedrängt. "Wir wollen eine Volkspartei sein. Dafür dürfen wir aber nicht jeden Unfug dulden", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Titelbild
Björn Höcke, AfD-Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag.Foto: Bodo Schackow/dpa
Epoch Times20. Juli 2019

AfD-Chef Jörg Meuthen hat den rechtsnationalen „Flügel“ der Partei zur Abgrenzung vom Extremismus gedrängt. „Wir wollen eine Volkspartei sein. Dafür dürfen wir aber nicht jeden Unfug dulden“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. Der „Flügel“ müsse sich „absolut trennscharf von jedem Extremismus“ abgrenzen. Zugleich kündigte Meuthen trotz Widerstands seine erneute Kandidatur für den Parteivorsitz an.

Der „Flügel“ um den Chef des Thüringer Landesverbands, Björn Höcke, habe „definitiv keine Mehrheiten in der Gesamtpartei“, sagte Meuthen in dem Interview weiter. Er teile zudem die Kritik an Höcke, die 100 AfD-Politiker in einem Appell geäußert hatten. „Ich glaube, er hat den Schuss gehört“, sagte Meuthen über Höcke. „Er hat in dieser Woche ja klar gesagt, dass er – von moderater Kritik in Einzelfällen abgesehen – voll hinter dem gewählten Bundesvorstand steht.“

Machtanspruch des „Flügels“

Der Richtungskampf zwischen dem rechtsnationalen „Flügel“ und gemäßigteren AfD-Politikern ist seit Höckes Auftritt beim sogenannten Kyffhäuser-Treffen voll entbrannt. Höcke hatte dort den Machtanspruch des „Flügels“ geltend gemacht.

Meuthen kündigte nun an, beim Bundesparteitag im Herbst ein weiteres Mal für den Vorsitz zu kandidieren. „Ich weiß, dass ich sehr viel Rückhalt in der Partei habe“, sagte Meuthen den Funke Zeitungen. „Wenn die Unterstützung so bleibt, wie sie ist, kann und will ich mich einer weiteren Kandidatur um den Parteivorsitz nicht verwehren.“

Niederlage bei Deligiertenwahl

Der AfD-Bundeschef hatte am vergangenen Wochenende in seinem Kreisverband Ortenau bei der Delegiertenwahl für den nächsten Bundesparteitag eine Niederlage erlitten, er wurde nicht zum Delegierten gewählt. Dies will er den Funke Medien zufolge anfechten. „Das sind einzelne Leute, die mir einen Denkzettel verpassen wollten und das wohl akribisch geplant hatten“, sagte er. „Die Wahlliste wird allerdings wegen einer Reihe von Fehlern voraussichtlich keinen Bestand haben.“

Der AfD-Chef rechnet zudem mittelfristig fest mit Koalitionen von Union und AfD. „Ich bin sicher: Mit Union und AfD wird es laufen wie mit SPD und Grünen vor 30 Jahren“, sagte er. „Es sollte mich wundern, wenn es 2025 zumindest auf Landesebene noch keine Koalition von CDU und AfD gibt.“ Die AfD sei in der Lage, eine Landesregierung zu führen und einen Ministerpräsidenten zu stellen.

Nach den bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen wird die Partei nach Meuthens Einschätzung aber wohl noch keinen Koalitionspartner finden. „Die Zeit ist dafür noch nicht reif.“ (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion