AfD-Fraktionschef nach Kalbitz-Begrüßung im Krankenhaus

Wirbel um eine rustikale Begrüßung unter AfD-Politikern: Andreas Kalbitz hat offenbar seinem kommissarischen Nachfolger Dennis Hohloch mit einer rauen Begrüßungsgeste innere Verletzungen zugefügt.
Titelbild
Dicht nebeneinander und ohne Mund-Nasen-Maske stehen der Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch (l) und der aus der Partei ausgeschlossene Ex-Landeschef Andreas Kalbitz neben einander.Foto: Wolfgang Kumm/dpa/dpa
Epoch Times18. August 2020

Ein Krankenhaus-Aufenthalt des amtierenden brandenburgischen AfD-Fraktionschefs Dennis Hohloch sorgt für Wirbel.

Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland wurde der 31-Jährige in der vergangenen Woche in den Fraktionsräumen im Potsdamer Landtag verletzt, als ihn der aus der Partei ausgeschlossene Ex-Landeschef Andreas Kalbitz begrüßte – wohl unabsichtlich heftig.

Nach Informationen aus der AfD erlitt Hohloch innere Verletzungen, Anhaltspunkte für einen Streit zwischen den beiden Männern gibt es nach dpa-Informationen nicht. „Der RND umschreibt die Geschehnisse sehr gut“, teilte Hohloch auf dpa-Anfrage per Textnachricht mit. Telefonisch zu erreichen war er zunächst nicht.

Kalbitz bedauert Missgeschick

„Natürlich bedauere ich dieses Missgeschick sehr und diese Verkettung unglücklicher Umstände“, sagte Kalbitz der „Berliner Zeitung“. Noch vor Erscheinen des Berichts hatte Kalbitz am Montag (17. August) zu Darstellungen aus der Partei, er habe seinen Fraktionskollegen krankenhausreif geschlagen, auf Anfrage gesagt: „Mir traut man inzwischen wohl alles zu.“

Das sei „innerparteiliches Schmierentheater“ von Leuten, die Angst hätten, dass er am Freitag seinen Prozess vor dem Landgericht Berlin gewinnen und wieder Parteimitglied werden könnte. „Die wollen mich unbedingt weg haben.“

Der parlamentarische Geschäftsführer Hohloch vertritt Kalbitz derzeit als Fraktionschef. Kalbitz lässt das Amt wegen der juristischen Auseinandersetzungen um seine Parteimitgliedschaft seit Anfang August ruhen.

Prozess wegen Parteiausschluss

Über einen Eilantrag von Kalbitz gegen die Annullierung seiner Mitgliedschaft in der AfD soll am 21. August vor dem Berliner Landgericht verhandelt werden. Der AfD-Bundesvorstand hatte die Mitgliedschaft von Kalbitz im Mai mit knapper Mehrheit für nichtig erklärt.

Als Grund für den Beschluss gab der Vorstand an, dass Kalbitz bei seinem Eintritt in die Partei 2013 eine frühere Mitgliedschaft in der inzwischen verbotenen rechtsextremen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) und bei den Republikanern zwischen Ende 1993 und Anfang 1994 nicht angegeben habe.

Diesen Beschluss hatte das AfD-Bundesschiedsgericht Ende Juli bestätigt. Neben Thüringens Landeschef Björn Höcke gilt Kalbitz als wichtigster Vertreter der rechtsnationalen Strömung in der Partei. (dpa)



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