AfD: „Obelisk“-Kunstwerk der Documenta ist „ideologisch polarisierende, entstellte Kunst“

Im Zusammenhang mit dem Ankauf eines Kunstwerks der diesjährigen Documenta durch die Stadt Kassel hat ein Stadtverordneter der AfD von "entstellter Kunst" gesprochen. Wenn die Stadt das Kunstwerk kaufe, werde die AfD dort "bei jedem von Flüchtlingen begangenen Anschlag" zu Demonstrationen aufrufen. 
Titelbild
"Obelisk"-Kunstwerk von dem Nigerianer Olu Oguibe.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times17. August 2017

Im Zusammenhang mit dem Ankauf eines Kunstwerks der diesjährigen Documenta durch die Stadt Kassel hat ein Stadtverordneter der AfD von „entstellter Kunst“ gesprochen. Dies berichtete die Zeitung „Hessische Niedersächsische Allgemeine“ am Donnerstag.

Das betreffende Kunstwerk des in Nigeria geborenen Künstlers Olu Oguibe ist ein Obelisk, der in vier Sprachen das Bibelzitat trägt: „Ich war ein Fremdling, und ihr habt mich beherbergt.“

Während der noch bis zum 17. September dauernden Documenta steht der 16 Meter hohe Obelisk in Kassel auf dem zentralen Königsplatz. In der Stadt wird diskutiert, ob sie nach Ende der Documenta das Kunstwerk aufkaufen soll. Darüber beriet am Dienstag auch Kulturausschuss der Stadt. Von dessen 13 Mitgliedern sind zwei von der AfD.

Laut „HNA“ bezeichnete dort der AfD-Stadtverordnete Thomas Materner den Obelisken als „ideologisch polarisierende, entstellte Kunst“. Wenn die Stadt das Kunstwerk kaufe, werde die AfD dort „bei jedem von Flüchtlingen begangenen Anschlag“ zu Demonstrationen aufrufen.

Die Documenta in Kassel gilt als weltweit wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Mit Athen gab es in diesem Jahr eine Ausstellung erstmals auch in einer zweiten Stadt. Gleichzeitig gilt die aktuelle Documenta 14 als besonders politisch. Flüchtlinge sind eines ihrer zentralen Themen.

Die Stadt Kassel zeichnete Oguibe im Juni mit dem nach dem Documenta-Gründer benannten Arnold-Bode-Preis aus. Das Kunstwerk soll an die weltweit 60 Millionen Menschen erinnern, die sich auf der Flucht befinden. Oguibe, der inzwischen in den USA lebt, sagte, er habe insbesondere die dortigen evangelikalen Christen herausfordern wollen, die sich vehement gegen die Aufnahme von Flüchtlingen wehrten. (afp)



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