AfD plant parteinahe Gustav-Stresemann-Stiftung

Die AfD plant eine eigene parteinahe Stiftung, die sie nach Gustav Stresemann benennen möchte. Die FDP reagierte empört.
Titelbild
Circa 1921: Der deutsche Staatsmann Gustav Stresemann (1878 - 1929).Foto: General Photographic Agency/Getty Images
Epoch Times19. Dezember 2017

Die AfD plant eine parteinahe Stiftung, die nach dem bekannten nationalliberalen Staatsmann der Weimarer Republik Gustav Stresemann benannt werden soll. „Die AfD strebt die Anerkennung einer parteinahen Stiftung an. Ich würde es begrüßen, wenn sie Gustav-Stresemann-Stiftung heißen würde“, sagte der Parteivorsitzende Alexander Gauland der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Der Name erinnere an das nationalliberale Erbe Deutschlands. „Diesem Erbe sieht sich die AfD verpflichtet.“

Die FDP reagierte empört. Der stellvertretende Parteivorsitzende und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki sagte dem Blatt: „Es ist nicht nur makaber, sondern vor allem geschichtslos, den Friedensnobelpreisträger Gustav Stresemann zum Namensgeber für eine AfD-nahe Stiftung zu machen.“

Dass gerade ein europäischer Versöhner von den `antieuropäischen Spaltern` zur Galionsfigur erkoren werde, sei eine abermalige kalkulierte Provokation Gaulands. „Die AfD beweist einmal mehr, dass sie das Erarbeiten politischer Konzepte nicht als ihre Hauptaufgabe versteht.“

Die AfD hat kürzlich den 2011 gegründeten Verein „Gustav-Stresemann-Stiftung e.V.“ von dessen Gründern übernommen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Der ehemalige Geschäftsführer des Vereins, Felix Strüning, schreibt dazu auf seiner Internetseite: „Bei der Mitgliederversammlung der Stresemann Stiftung am 2017 wurde ein neuer Vorstand gewählt, der aus Funktionären der AfD besteht.“

Neben der Stresemann-Stiftung seien zwei weitere Organisationen im Rennen, um als Stiftung der AfD anerkannt zu werden, so die Zeitung. Eine solche Stiftung könnte jährlich mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag aus Steuergeldern rechnen.

Die parteinahen Stiftungen erhalten derzeit jedes Jahr insgesamt deutlich mehr als 500 Millionen Euro. (dts)



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