AfD-Parteitag in Magdeburg: „Ausgehetzt!“-Demo setzt „starkes Zeichen für ein offenes Europa“

Die AfD setzt am Vormittag ihre Europawahlversammlung in Magdeburg fort. Sachsen-Anhalts Grüne und Co wollen in der Innenstadt von Magdeburg unter dem Motto #ausgehetzt gegen das AfD-Treffen demonstrieren.
Titelbild
AfD-Treffen in Magdeburg. 16. November 2018.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times17. November 2018

Am Rande des AfD-Parteitags in Magdeburg sind am Samstag mehrere hundert Menschen zu einer Demonstration zusammengekommen. Die Kundgebung stand unter dem Motto „#ausgehetzt! Für ein solidarisches Europa“. Die Polizei schätzte die Anzahl der Teilnehmer zum Auftakt auf rund 450, die Veranstalter sprachen von etwa 1000 Demonstranten.

Die Teilnehmer wollen mit ihrer Kundgebung nach eigenen Angaben „ein starkes Zeichen für ein offenes Europa setzen“. Der gesellschaftlichen Spaltung „durch rechten Populismus und Hetze gegen Minderheiten“ müsse Einhalt geboten werden, hieß es in dem Aufruf.

Nach einer Kundgebung am Opernplatz zogen die Demonstranten in Richtung des AfD-Parteitags. Die Veranstaltung verlief ohne Zwischenfälle, wie die Polizei nach Abschluss mitteilte. Die Organisatoren zeigten sich zufrieden: „Wir haben ein friedliches Zeichen gesetzt gegen den AfD-Parteitag“, sagte ein Sprecher.

AfD-Europawahlversammlung in Magdeburg Livestream:

https://www.facebook.com/alternativefuerde/videos/587286001728409/

Martin Reichardt: AfD auf dem Weg zur Volkspartei:

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Vermummte greifen Taxifahrer und Fahrgäste an

Am Rande des AfD-Parteitags in Magdeburg haben Vermummte einen Taxifahrer und seine vier Fahrgäste angegriffen. Eine Polizeisprecherin schloss einen politischen Hintergrund der Tat nicht aus.

Ein 62 Jahre alter Fahrgast wurde nach Polizeiangaben kurz nach dem Aussteigen vor einem Hotel am späten Freitagabend von acht bis zehn Vermummten bedroht. Die Baseballschläger tragenden Angreifer sollen ihn gefragt haben, ob er AfD-Mitglied sei. Einer soll ihn getreten haben.

Grüne und Co demonstrieren unter dem Motto „ausgehetzt“

Die AfD setzt am Vormittag ihre Europawahlversammlung in Magdeburg fort. Die Delegierten wollen insgesamt 40 Kandidaten für die Wahl zum Europäischen Parlament im kommenden Mai bestimmen.

Am Freitagabend war Parteichef Jörg Meuthen bereits auf den ersten Listenplatz gewählt worden. Er hatte in seiner Bewerbungsrede Grünen-Chef Robert Habeck sowie Friedrich Merz, der sich um den CDU-Vorsitz bewirbt, kritisiert. Ihr Programm für die Europawahl will die AfD im Januar auf einem Parteitag im sächsischen Riesa beschließen.

Co-Parteichef Alexander Gauland war in seiner Eröffnungsrede nicht auf zwei Probleme eingegangen, mit denen sich die Parteispitze zur Zeit intensiv beschäftigt: eine Affäre um Parteispenden aus dem Ausland, die an den Kreisverband von Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel geschickt worden waren, und die Beobachtung mehrerer Landesverbände der Parteijugend durch den Verfassungsschutz.

Bei dem bis Montag dauernden Parteitag will die AfD insgesamt 40 Listenplätze besetzen. Intern wird damit gerechnet, dass die Partei bei der Europawahl im Mai 2019 etwa 20 Mandate erringen könnte. Bei der Wahl 2014 errang sie sieben Sitze, infolge der Spaltung und weiterer Führungskämpfe der Partei blieb nur ein Mandat bei der AfD, das Meuthen innehat. Ihr Europawahlprogramm will die AfD bei einem weiteren Parteitag im Januar beschließen.

Sachsen-Anhalts Grüne wollen in der Innenstadt von Magdeburg gemeinsam mit Vertretern von Gewerkschaften, Sozialverbänden und politischen Initiativen unter dem Motto „#ausgehetzt“ gegen das AfD-Treffen demonstrieren. (dpa/dts/afp/so)

Beatrix von Storch (L) am 17. November 2018 in Magdeburg. Foto: Ronny Hartmann/Getty Images

Während einer Wwahlabstimmung auf dem AfD-Kongress. Foto: Ronny Hartmann/Getty Images



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion