AfD-Vize Gauland distanziert sich von Parteikollegen

AfD-Vize Alexander Gauland hat sich von den Twitter-Äußerungen des AfD-Europaabgeordneten Marcus Pretzell und des baden-württembergischen AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Räpple nach dem Berliner Anschlag distanziert.
Titelbild
Alexander GaulandFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times22. Dezember 2016

AfD-Vize Alexander Gauland hat sich von den Twitter-Äußerungen des AfD-Europaabgeordneten Marcus Pretzell und des baden-württembergischen AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Räpple nach dem Berliner Anschlag distanziert. „Ich halte es für völlig falsch, wie Marcus Pretzell oder offenbar Stefan Räpple zu suggerieren, dass der Bundeskanzlerin eine Blutschuld zuzurechnen sei“, sagte Gauland der „Welt“. Zwar habe er, so Gauland, „selbst gesagt, dass die Flüchtlingspolitik offensichtlich schuld an dieser Entwicklung“ sei, aber „auf die Flüchtlingspolitik zu verweisen“ sei „etwas Anderes als nahezulegen, dass ein Politiker Täter ins Land gelassen habe und daher in Verbrechen involviert sei“.

Unmittelbar nach dem Anschlag am Montagabend hatte Pretzell auf Twitter geschrieben, die Berliner Opfer seien „Merkels Tote“, und der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Stefan Räpple erklärte, die Bundeskanzlerin habe Blut an ihren Händen.

Gauland sagte, er könne zwar „nicht für jeden Einzelnen, der in den Sozialen Netzwerken unterwegs ist, eine Garantie übernehmen“. Aber Räpple und Pretzell seien „nicht die AfD“. Gauland verwahrte sich gegen den Eindruck, seine Partei spalte die Gesellschaft: „Frau Merkel hat die Gesellschaft gespalten. Wir sind die Folge davon“, sagte Gauland.

Zudem bestritt der Parteivize, dass solche Äußerungen wie die von Pretzell und Räpple geplante Provokationen der AfD seien. Vielmehr handele es sich um „Fehler“. Gauland: „Das gilt für Räpples und Pretzells Äußerungen, für die Aussagen von Frauke Petry und Beatrix von Storch über einen Schusswaffengebrauch an den Grenzen und auch für meine Sätze über Jerome Boateng. All das waren keine strategischen Aktionen, sondern Dämlichkeiten, Ausrutscher, Fehler.“

Im Fall des derzeit gesuchten mutmaßlichen Berliner Attentäters Anis Amri und dessen offenbar nicht erfolgte Abschiebung verwies Gauland darauf, dass die AfD „seit Langem konsequente Abschiebungen gefordert“ habe. Gauland kritisierte in diesem Zusammenhang Tunesien: „Es kann nicht sein, dass Tunesien Geld von uns nimmt, aber die Rücknahme seiner Staatsbürger ablehnt.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion