AfD wählte Alice Weidel und Alexander Gauland zum Spitzenduo ++ Video von Protesten

Der AfD-Parteitag wurde heute in Köln fortgesetzt. Alice Weidel und Alexander Gauland wurden zum Spitzenduo gewählt, Frauke Petry weist Spekulationen über ein Ende ihrer Karriere zurück. Das Programm zur Bundestagswahl wurde verabschiedet. Darin setzt die Partei auf ein Ende der Massenzuwanderung und auf die Förderung der traditionellen Familie.
Titelbild
AfD-Parteitag 2017 in Köln.Foto: Sascha Schuermann/Getty Images
Epoch Times23. April 2017

19:20 Hiermit beenden wir den Liveticker und berichten über die weiteren Entwicklungen in einzelnen Artikeln.

18:44 Frauke Petry weist Spekulationen über ein Ende ihrer Karriere zurück

Frauke Petry hat Spekulationen über ein Ende ihrer Karriere zurückgewiesen und stattdessen angekündigt, auch in Zukunft in Parteifragen eingreifen zu wollen. „Wenn wir mal zählen, wie oft schon das Ende von Frauke Petry in der AfD oder im Parteivorsitz beschrieben wurde, dann kommen wir, glaube ich, mit zwei Händen gar nicht aus“, sagte Petry im „Bericht aus Berlin“.

Die AfD-Vorsitzende räumte „eine Abstimmungsniederlage“ ein. Gleichzeitig kündigte sie an, sich auch weiter einmischen zu wollen. Denn es werde „natürlich auch ein gezieltes Eingreifen des Bundesvorstands oder meiner Person weiterhin notwendig sein – wenn sich Entwicklungen ergeben, von denen ich glaube, dass sie für die Partei schädlich sind“, so Petry weiter.

Gerüchte, wonach sie sich nach der Bundestagswahl von der möglichen AfD-Fraktion trennen könnte, wies sie zurück. „Die Vergangenheit in der Parteiengeschichte in Deutschland und anderswo hat gezeigt, dass Abspaltungen nicht erfolgreich sind.“

Petry will dem Spitzenduo Alexander Gauland und Alice Weidel „die erste Reihe überlassen“, da sie auch „ein bisschen unverbrauchter“ als sie selbst seien. Gleichzeitig erhöhte sie den Druck auf Parteivize Gauland: „Auf Herrn Gauland kommt in der Tat in den nächsten Monaten sehr viel Verantwortung zu, mehr als er in der Vergangenheit getragen hat“, sagte sie. „Und er muss sich aber in dieser Position natürlich auch beweisen.“

13:55 Alice Weidel geht nochmals ans Pult und meint: „Wir sollten der Polizei danke sagen“. Riesiger Applaus. Danach wird eine Spendensammlung für die Polizeistiftung NRW beschlossen, die verletzten oder im Dienst getöteten Polizisten und deren Familien hilft.

13:54  Alexander Gauland spricht. Er sagt, es sei kein einfacher Parteitag gewesen

und leitet sofort dazu über, dass gestern für Frauke Petry ein schwerer Tag gewesen sei. Er wendet sich an Petry und dankt ihr und meint: Sie werde gebraucht in der Partei und für den Wahlkampf. Riesiger Applaus für Petry und „Frauke“-Rufe. Die Auseinandersetzungen sollen ab jetzt vorbei sein. „Wir setzen uns ab heute nur noch mit dem politischen Gegner auseinander“, so Gauland.

„Wir sind nicht nach rechts gegangen und wir gehen nicht nach links und wir wollen alle mitnehmen und in nicht allzuferner Zukunft Verantwortung übernehmen. Wir sind eine ganz realistische Partei, denn wir leben nach dem Grundgesetz.“

„Wir werden oft gefragt: Was wollen wir eigentlich? Wir wollen das Land behalten, dass wir von unseren Müttern und Vätern ererbt haben“, sagt Gauland. „Wir wollen unser Land behalten, wir wollen unsere Identität behalten und wir sind stolz darauf Deutsche zu sein.“

„Und weil wir dieses Land zu uns zurückholen wollen, müssen Merkel und Schulz weg.“

13:45  Alice Weidel hält eine Rede in der sie die Altparteien scharf angreift.

„Wir haben es in der Tat allen gezeigt, den Medien, den Altparteien und den Bildungsbomben da draußen der Antifa“.

Die Afd sei stärker als je zuvor. Sie wolle ein friedliches Deutschland, keine importierten Bürgerkriege und „ich empfehle jedem Erdogan-Ja-Sager in die Türkei zurückzukehren, in das Wertesystem wo er hingehört“.

Die Afd wolle eine Oppositionspartei „für den Rechtsstaat“ und „für Kultur und Identität“ sein, so Weidel.

13:40  Alice Weidel und Alexander Gauland wurden soeben zum Spitzenduo gewählt.

Beatrix von Storch, stellvertretende Bundesvorsitzende der AfD, glaubt, dass viele Deutsche sich eine Veränderung in der Politik wünschen.

„Die Mehrheit der Bevölkerung will eine Kursänderung, aber sie sind noch nicht alle bei der AfD. Viele sind noch mit der Faust in der Tasche bei der CDU“, sagte sie beim Kölner AfD-Parteitag in einem Interview mit dem Sender „Phoenix“. Etablierte Parteien passten sich teilweise der Programmatik der AfD an: „Einige Dinge, die vorher unsagbar waren, werden mittlerweile sogar von der CDU aufgenommen.“

Zum Thema Migration und Integration vertrete die AfD eine sehr klare Position: „Die, die zu uns kommen, müssen sich anpassen, an das, was wir hier haben. Wir wollen die interkulturelle Öffnung nicht. Wer zu uns kommt, möge sich an unsere Kultur anpassen.“

Die Partei lehne auch den Doppelpass ab. „Wir sprechen vor allem diejenigen an, die in den gesicherten Verhältnissen eines demokratischen Rechtsstaats bei uns leben und gleichzeitig mit klarer Mehrheit für eine islamische Diktatur in der Türkei stimmen“, so von Storch.

Samstags-Proteste: Philip Schröder filmt und kommentiert Antifa-Demo

https://www.youtube.com/watch?v=I1MsrY2FbeI

Auch in der Nacht keine Zwischenfälle um AfD-Parteitag

Das Umfeld des AfD-Bundesparteitages in Köln bleibt ruhig. Auch in der Nacht kam es zu keinen Zwischenfällen, teilte die Polizei mit. Weder Glasbruch noch Beschädigungen oder brennende Fahrzeuge seien verzeichnet worden.

Im Vorfeld hatten linke Gruppierungen ein erhebliches Gewaltpotential bekundet. Noch am Samstagmittag hatte die Polizei eine „aggressive Grundstimmung“ beklagt, zwei Beamte waren verletzt worden. Die Polizei bleibt dennoch mit einem Großaufgebot vor Ort: „Wir werden den Morgen beobachten und entsprechend auf die Lage reagieren“, so ein Sprecher. Am Sonntag will die AfD über ihr Spitzenpersonal für die anstehenden Bundestagswahl beraten.

AfD setzt Parteitag in Köln fort

Die AfD setzt am Sonntag in Köln ihren Bundesparteitag fort. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Verabschiedung des Programms zur Bundestagswahl. Darin setzt die AfD unter anderem auf rigorose Maßnahmen gegen Flüchtlinge und Migranten. Weiteres zentrales Thema ist die Förderung der traditionellen Familie.

Fünf Monate vor der Wahl soll außerdem ein Spitzenteam benannt werden. Nach dem Verzicht von Parteichefin Frauke Petry werden als Namen insbesondere Parteivize Alexander Gauland und die Ökonomin Alice Weidel aus Baden-Württemberg gehandelt.

Petry musste am Samstag eine Niederlage einstecken: Der Parteitag lehnte es ab, die von ihr gewünschte Klärung der strategischen Ausrichtung der AfD vorzunehmen.

AfD-Chefin Petry nach Schlappe: „Partei wird noch aufwachen“

AfD-Chefin Frauke Petry zeigte sich trotz ihrer Schlappe auf dem Parteitag in Köln zuversichtlich, dass sich ihr Kurs der Koalitionsfähigkeit doch noch durchsetzen wird.

Ihr Parteitagsantrag, eine Haltung der „Fundamentalopposition“ abzulehnen, war von den Teilnehmern gar nicht erst zugelassen worden.

„Ich glaube, dass die Partei aufwachen wird und sehen wird, dass eine Orientierung nach innen für eine Partei, die gewählt werden will, nicht ausreicht“, sagte sie im ZDF. In Köln gingen derweil 10 000 statt den angekündigten 50 000 Demonstranten gegen die Partei auf die Straße.

(dpa/afp/dts/so)



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