AKK fühlt sich nach Äußerung über Intersexuelle falsch verstanden

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Kramp-Karrenbauer hat mit einer Karnevalsrede im baden-württembergischen Stockach für Empörung gesorgt.Foto: Patrick Seeger/dpa
Epoch Times6. März 2019

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihren umstrittenen Karnevalswitz über intersexuelle Menschen verteidigt. Über ihren Auftritt sei ja in den vergangenen Tagen einiges gesagt worden, sagte Kramp-Karrenbauer beim Politischen Aschermittwoch der CDU im mecklenburg-vorpommerischen Demmin. An all diejenigen, die sich über ihren Auftritt aufgeregt haben, sagte die CDU-Chefin: „Vielleicht hättet ihr euch besser mal die gesamte Veranstaltung angeschaut.“

Sie sei beim „Narrengericht“ wegen der „Entmannung der CDU“ angeklagt gewesen. Hätte man sich alles angeschaut, hätte man verstanden, „dass es nicht um ein drittes Geschlecht, sondern um die Frage von Emanzen, von Machos und vom Verhältnis von Mann und Frau ging“, so Kramp-Karrenbauer. „Manchmal muss man einfach auch genau hinschauen, bevor man sich über irgendetwas künstlich aufregt.“

Die CDU-Chefin hatte in der vergangenen Woche bei einem Karnevalsauftritt wörtlich gesagt: „Guckt euch doch mal die Männer von heute an! Wer war denn von Euch vor Kurzem mal in Berlin? Da seht ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür – dazwischen – ist diese Toilette.“ Dies hatte in den darauffolgenden Tage teils heftige Kritik ausgelöst.

„Natürlich kann man bei Karnevalsreden auch mal ins Klo greifen“

Grünen-Chef Robert Habeck findet, dass sich die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer für ihren viel kritisierten Karnevalsscherz über Toiletten für intergeschlechtliche Menschen hätte  entschuldigen sollen. „Natürlich kann man bei Karnevalsreden auch mal ins Klo greifen“, sagte Habeck beim politischen Aschermittwoch seiner Partei in Biberach. Aber es wäre ein Leichtes gewesen, sich zu entschuldigen, fügte Habeck hinzu. Es sei „immer billig, auf Minderheiten rumzutreten“.

Zuvor hatte unter anderem auch der Bundesverband Lesben und Schwule in der Union (LSU) von der CDU-Vorsitzenden eine Entschuldigung gefordert.

Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, verteidigte Kramp-Karrenbauer. Er halte es zwar für legitim, Kritik daran zu äußern, das Ausmaß habe ihn aber überrascht, sagte Fess der „Saarbrücker Zeitung“ vom Mittwoch. „Das gleicht meines Erachtens einer Hexenjagd.“ Das Ganze sei aufgebauscht worden.

Fess betonte, auch im Karneval gebe es Grenzen. Wenn ein Büttenredner die Menschenwürde verletze, Einzelne persönlich angreife, sich rassistisch äußere oder zu Gewalt aufrufe, überschreite er diese Grenzen. Aber das treffe in diesem Fall nicht zu. „Man kann vielleicht anderer Meinung sein, man kann auch die Stirn runzeln, aber beleidigend war es nicht.“ (dts/afp)



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