Aldi und Lidl bekommen Konkurrenz aus Russland

Der stark expandierende russische Discounter Torgservis will den deutschen Markt erobern und Aldi und Lidl die Kunden streitig machen. Geplant sind Filialen in über 100 Standorten in Deutschland.
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AldiFoto: istock
Epoch Times10. Oktober 2018
Der russische Discounter Torgservis will den deutschen Markt erobern und Aldi und Lidl Konkurrenz machen. Für den Anfang sind Filialen in über 100 Standorten in Deutschland geplant.

Laut „Lebensmittel Zeitung“ will der russische Discounter über die Berliner Tochtergesellschaft TS Markt nach Deutschland expandieren. Die Einzelhandelskette aus Krasnojarsk in Sibirien plane mehr als 100 Geschäfte mit Verkaufsflächen von 800 bis 1.200 Quadratmetern und 30 bis 40 Parkplätzen.

Geplant seien die Discounter in Nord- und Ostdeutschland, darunter Berlin und die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

Laut dem Analysten der „Lebensmittel Zeitung“, Sebastian Rennack, wurde Torgservis im Jahr 2009 von Valentina Shnayder, die immer noch mehr als 60 Prozent des Unternehmens hält, und Minderheitsinvestoren wie Andrey Veykulaynen gegründet. Die meisten Geschäfte finden sich in ländlichen Ballungsgebieten mit rund 15.000 Einwohnern östlich des Urals.

Die Waren werden auf Paletten präsentiert. Das Sortiment besteht aus 1.500 bis 2.000 Artikeln, darunter Food und Non-Food-Produkte. 90 bis 95 Prozent sind laut „Lebensmittel Zeitung“ Eigenmarken. In Russland liegen die Durchschnittspreise rund fünf bis 20 Prozent unter denen der lokalen Wettbewerber.

Torgservis habe es zudem geschafft, die durchschnittlichen Ladenöffnungskosten auf nur 1 Million Rubel (rund 13.100 Euro) zu reduzieren, so die Zeitung weiter. Die Mieten seien nur halb so hoch wie die der führenden russischen Handelsketten Magnit und X5.

Torgservis gilt in Russland auch als kompetenter Logistiker und Alkoholgroßhändler. Im Gegensatz zu anderen Discountern arbeitet Torgservis mit einem Franchise-Modell, bei dem jeder Standort eine eigene Rechtspersönlichkeit darstellt. Dies habe mit zu der schnellen Expansion des Filialnetzes beigetragen, heißt es laut der Zeitung weiter.

In den letzten vier Jahren hat sich die Zahl der Filialen auf 731 fast verfünffacht und der Außenumsatz auf 1,3 Milliarden Euro verdreifacht. Das Unternehmen begann 2017 mit der Expansion in die Region Moskau und hat mittlerweile Kasachstan, China und Weißrussland erreicht.

Offenbar ist auch der Einstieg in Rumänien und die Eröffnung von acht Filialen in Polen bis Ende dieses Jahres geplant. Spannend bleibt, inwieweit sich Torgservis in Deutschland durchsetzen kann. Der Einzelhandelsmarkt gilt hierzulande als einer der härtesten. (nh)



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