Weidel: Erdogan-Besuch schadet Deutschland – Türkischer Staatschef ist „in der Wolle gefärbter Islamist“

Seit dem „Flüchtlings-Deal“ mit der Türkei habe Erdogan die Kanzlerin in der Hand – AfD-Vorsitzende Alice Weidel erklärt, er sei "ein schädlicher Staatsgast". Ihrer Ansicht nach sei es für den inneren Frieden in Deutschland am besten, wenn Erdogan gleich ganz zu Hause bliebe.
Epoch Times9. August 2018

Dass der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan Ende September mit militärischen Ehren und mit einem Staatsbankett im Schloss Bellevue empfangen werden soll, führt schon jetzt zu erhitzten Gemütern in Deutschland.

In einem ausführlichen Gastbeitrag in der „Jungen Freiheit“ kritisiert die AfD-Vorsitzende Alice Weidel das Staatstreffen zwischen Erdogan und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als „peinlich“ und „schädlich“ für das Ansehen Deutschlands. Einen „in der Wolle gefärbten“ Islamisten, wie die AfD-Politikerin Erdogan bezeichnet, sollte keinesfalls als Staatsgast mit allen Ehren empfangen werden.

Laut der Politikerin würde Erdogan sein Land skrupellos mit der „Brechstange“ islamisieren, den Rechtsstaat und die demokratischen Institutionen aushöhlen und zerstören und auch nicht vor Wahlmanipulation zurückschrecken. Kritiker und Andersdenkende würden in der Türkei „verfolgt und eingekerkert“.

Damit ist Weidel übrigens der gleichen Meinung wie Grünen-Politiker Cem Özdemir. Auch für ihn sei Erdogan „kein normaler Präsident in einer Demokratie“. Somit stehe ihm auch kein für einen demokratischen Staatschef üblicher Empfang zu, sagte er gegenüber der Funke Mediengruppe.

Für Weidel ist Erdogan ein Autokrat, der die einheimischen Werte und den Rechtsstaat in Deutschland nicht respektiert – „ein schädlicher Staatsgast“. Erdogan würde die in Deutschland lebenden Türken in seinem Sinne manipulieren und gegen Deutschland selbst aufwiegeln. Der Islamverband Ditib, der deutsche Ableger der von Ankara straff geführten staatlichen Religionsbehörde Diyanet, würde sogar mit Unterstützung vom deutschen Steuerzahler ungehindert agitieren.

Zum Vorfall, dass sich der Ex-Nationalspieler Mesut Özil mit Erdogan fotografieren ließ, schreibt Weidel.

Erdogan und seine Gefolgsleute haben den Fall Özil schamlos instrumentalisiert und missbraucht, um Deutschland mit wüsten Beleidigungen und einer regelrechten Hasskampagne zu überziehen.“

Nun solle er auch noch mit einem pompösen Staatsempfang belohnt werden. Laut der AfD-Spitzenpolitikerin würde es den Eindruck erwecken, Erdogan könne in Deutschland machen was er wolle und würde trotzdem noch willkommen geheißen.

Auch diesmal habe Erdogan die Forderung angemeldet, in der deutschen Hauptstadt auf großer Bühne zu „seinen“ Türken zu sprechen. In Erdogans Kölner Rede vor zehn Jahren, habe der Autokrat Assimilation als „Verbrechen“ bezeichnet, kritisiert Weidel.

Während Erdogans Verehrer, seinen Besuch als Triumph über Deutschland „als Kolonie des osmanischen Reiches“ feiern würden, müssten andersdenkende Türken, Aleviten und Kurden Demonstrationen anmelden.

Für Weidel ist die Sache klar. Seit dem „Flüchtlings-Deal“ mit der Türkei habe Erdogan die Kanzlerin in der Hand. Das sei auch der Grund, weshalb „heimlich und leise“ die Reiseverweise des Auswärtigen Amts für die Türkei aufgehoben wurden, damit sich der Türkei-Tourismus wieder erholen könne. (nh)



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