Angeklagte im Prozess um Mord an chinesischer Studentin bricht Schweigen

Die 21-Jährige Mittäterin gestand am Montag vor dem Landgericht Dessau, das Opfer unter einem Vorwand in eine leerstehende Wohnung gelockt zu haben, wo ihr mitangeklagter Lebensgefährte bereits gewartet habe...
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Medienvertreter aus China vor dem Landgericht in Dessau: Wegen Mordes an einer chinesischen Studentin steht ein junges Pärchen vor Gericht.Foto: Sebastian Willnow/dpa
Epoch Times17. Januar 2017

Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer chinesischen Studentin in Dessau hat die Angeklagte ihr Schweigen gebrochen. Die 21-Jährige gestand am Montag vor dem Landgericht Dessau, das Opfer unter einem Vorwand in eine leerstehende Wohnung gelockt zu haben, wo ihr mitangeklagter Lebensgefährte bereits gewartet habe, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Dieser soll das Opfer dann in das Haus gezerrt und die junge Frau missbraucht haben.

Dem Paar wird gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen. Der 21-jährige Angeklagte und seine gleichaltrige Partnerin sollen die chinesische Architekturstudentin der Anklage zufolge im vergangenen Mai unter Vortäuschung eines Notfalls in eine leerstehende Dessauer Wohnung gelockt, sie dort mehrfach unter massivster Gewalteinwirkung vergewaltigt und dann hilflos zurückgelassen haben – in der Annahme, sie würde ohne medizinische Hilfe bald sterben. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wollten sie damit die Vergewaltigung verdecken.

Als die Angeklagten Stunden später zurückkehrten und feststellten, dass die schwer Verletzte noch am Leben war, sollen sie ihr Opfer in einem Gebüsch abgelegt haben. Nach einer großangelegten Suchaktion der Polizei und zwei Tage, nachdem die 25-jährige Chinesin auf ihrer Joggingrunde verschwunden war, wurde ihre Leiche gefunden.

Die 21-jährige Angeklagte belastete ihren Lebensgefährten schwer. Sie sagte den Angaben zufolge am Montag vor Gericht aus, sie habe das Haus während der Misshandlungen verlassen, nachdem sie vergeblich versucht habe, den Angeklagten davon abzubringen. Später soll ihr Lebensgefährte die Sterbende weggeschafft haben. Die Angeklagte selbst berichtete im Prozess von häufigen sexuellen Übergriffen sowie Tätlichkeiten des Angeklagten ihr gegenüber.

Der Obduktion zufolge starb die Studentin infolge massiver stumpfer Gewalteinwirkung gegen Kopf, Rumpf und Extremitäten. Die Eltern der Frau treten im Prozess als Nebenkläger auf.

Dem 21-jährigen Angeklagten werden darüber hinaus zwei weitere Vergewaltigungen vorgeworfen, die er bereits im Sommer 2013 in Dessau begangen haben soll. Die Fälle waren erst im Zuge der aktuellen Ermittlungen bekannt geworden.

Für Schlagzeilen sorgte der Fall der getöteten Chinesin auch, weil die Mutter und der Stiefvater des Angeklagten Polizisten sind. Kurz nach der Trauerfeier für die Studentin eröffneten die beiden ein Gartenlokal. Der Stiefvater wurde vom Dienst suspendiert und versetzt, die Versetzung wurde aber inzwischen gerichtlich gestoppt. Ein Urteil wird frühestens Ende Februar erwartet. (afp)



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