AOK-Studie zur Corona-Gefahr: Die Top Ten der gefährdetsten und sichersten Berufe

Wido, das Wissenschaftliche Instituts der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK), hat die Daten von 13,2 Millionen AOK-Versicherten für den Zeitraum März bis Oktober 2020 ausgewertet und herausgefunden, wie viele von den 155.610 COVID-19-Krankschreibungen in welcher Berufsgruppe gemeldet wurden. Damit ermittelte es die Top Ten der Corona-gefährdetsten und -sichersten Berufe. Hier einige Ergebnisse der Studie:

Corona-gefährdete Berufe (Fälle pro 100.000)

Zu den gefährdetsten Berufen zählen – wie zu erwarten – medizinische und pflegerische. Auf Platz eins hingegen befinden sich Berufe der Kinderbetreuung:

1. Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung (2672 Fälle)
2. Medizinische Fachangestellte (2469 Fälle)
3. Berufe in der Ergotherapie (2221 Fälle)
4. Berufe in der Haus- und Familienpflege (2213 Fälle)
5. Berufe in Heilerziehungspflege und Sonderpädagogik (2115 Fälle)
6. Zahnmedizinische Fachangestellte (2090 Fälle)
7. Berufe in der Altenpflege (2083 Fälle)
8. Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (2016 Fälle)
9. Berufe in der Fachkrankenpflege (1905 Fälle)
10. Berufe in der Physiotherapie (1853 Fälle)

Im Durchschnitt aller Berufsgruppen waren 1.183 Krankmeldungen pro 100.000 Versicherten zu verzeichnen.

Corona-sicherste Berufe (Fälle pro 100.000)

Statistisch gesehen gibt es auch Berufe, die weniger anfällig für Infektionsgeschehen sind, sei es, weil sie wenig mit Menschen in Kontakt kommen, der Berufsausübende hauptsächlich in der Natur tätig ist oder im Homeoffice.

1. Berufe in der Landwirtschaft (274 Fälle)
2. Berufe in der Nutztierhaltung (außer Geflügelhaltung) (340 Fälle)
3. Berufe in der Hochschullehre und -forschung (483 Fälle)
4. Geschäftsführer und Vorstände (532 Fälle)
5. Berufe im Aus- und Trockenbau (549 Fälle)
6.  Sonstige Fahrzeugführer/innen im Straßenverkehr (564 Fälle)
7.  Berufe im Gastronomieservice (571 Fälle)
8.  Berufe im Hochbau (597 Fälle)
9.  Berufe in der Kosmetik (605 Fälle)
10.  Berufskraftfahrer/innen (Personentransport/PKW) (646 Fälle)

Erstaunlicherweise waren die COVID-19-Krankmeldungen bei Beschäftigten unter 19 Jahren mit 1.773 Fällen pro 100.000 Versicherten am häufigsten, während bei den über 60-jährigen Erwerbstätigen mit 900 je 100.000 Beschäftigten am wenigsten Corona-krank gemeldet wurde.

Eine tatsächliche Infektion wurde jedoch bei den Krankmeldungen nur in 53,9 Prozent der Fälle nachgewiesen. Der Rest kam ohne Virusnachweis zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. (sm)