Spahn wirbt für positive Stimmungsmache zur Corona-Impfung

Dass Apotheker einen "Rieseneinfluss" ausüben, ist Gesundheitsminister Spahn bewusst. Kritische Bemerkungen über die Corona-Impfung sind daher nicht gewünscht - frei nach dem Motto: Stell dir vor, es wird geimpft, aber keiner geht hin.
Von 9. Dezember 2020

Am 4. Dezember 2020 fand eine Gesprächsrunde zwischen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn statt. Moderiert wurde der „ABDA-Talk“ vom Handelsblatt-Korrespondenten Gregor Waschinski. Ein Thema der Runde waren die neuen Corona-Impfungen. Welche Rolle kommen den Apothekern dabei zu?

Zunächst einmal gebe es eine „scheinbar banale, aber unheimlich wichtige Rolle“, die allen Beschäftigten im Gesundheitswesen – vor allem aber Ärzten und Apothekern – zukomme, erklärte Spahn und beschreibt folgende Situation:

„Der Patient kommt und fragt: ‚Soll ich mich impfen lassen?‘ Und wenn dann der Apotheker sagt: ‚Weiß nicht‘ oder ‚Besser nicht‘ oder ‚Vielleicht nicht als erstes, vielleicht erstmal gucken‘ oder der Arzt sagt so etwas, dann hat das eine enorme Wirkung, die man gar nicht über- oder unterschätzen kann,… auf die Impfbereitschaft.“

Es sei also die Frage, wie die Apotheken damit umgehen und ob dort „Stimmung“ oder „Gegenstimmung“ gemacht werde. „Das hat einen Rieseneinfluss, da bin ich mir sehr, sehr sicher“, erklärt Spahn. Insoweit solle auch ein Gespräch mit den Apothekern erfolgen, in der für eine „positive Grundstimmung“ geworben werden sollte. Schließlich sei Impfen Fortschritt.

Der Gesundheitsminister geht bei dem aktuellen Wissensstand davon aus, dass man etwa im Frühsommer 2021 „umswitchen“ werde und die Impfungen dann nicht mehr in Impfzentren, sondern in Arztpraxen durchgeführt werden.

Impf-Kritik verboten

Dem fügt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hinzu, dass er keinerlei Verständnis dafür habe, „wenn Naturwissenschaftler, wie Apotheker das sind, eine diffuse Sorge vor diesen Impfstoffen verbreiten.“ Gerade die jetzt bald zur Verfügung stehenden mRNA-Impfstoffe seien ein „hochinteressantes wissenschaftlich und auch medizinisch total spannendes neues Prinzip, dass für ganz viel Chancen, auch bei der Entwicklung neuer Arzneimittel, sorgen wird. Und wir zerreden das, weil irgendwelche Leute sagen: ‚Es könnte sein, das wird in mein Genom eingebaut‘ oder irgend so einen Blödsinn.“

Schmidt erwarte von seinen Kolleginnen und Kollegen, „dass sie sich fürs Impfen einsetzen, dass sie klarmachen, hier gibt es eine Rationale für die Impfung und hier gibt es ein Maß an Sicherheit“. Er erwarte allerdings auch, dass die Zulassungsbehörden die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellen und man das beurteilen kann. Dann werde man sich dafür einsetzen, die Impfquote zu erreichen.  Aus Schmidts Sicht sei das die einzige Chance, aus dieser Situation in absehbarer Zeit herauszukommen.

Dabei lobt er die schnelle Entwicklung, die durch „gemeinsame Anstrengungen von öffentlicher Hand und pharmazeutischer Industrie so schnell ein Produkt zur Marktreife zu bringen“. Dem fügt Spahn hinzu, dass die Deutschen stolz darauf sein können: Der erste PCR-Test für SARS-CoV-2 wurde am 8. Januar 2020 in Deutschland entwickelt und auch der erste Impfstoff komme aus Deutschland.

Impfberatung durch Apotheker

Schmidt geht davon aus, dass anfangs weniger Impfdosen zur Verfügung stehen als man brauche. Er sieht die Aufgabe zunächst darin, die impfwilligen Patienten und „die auch dran sind nach dem Ablaufschema“, zu aktivieren. Da Apotheker wissen, was Stammpatienten an Medikamenten bekommen, könne man auch „sicher relativ gut sagen“, ob die Patienten zur Risikogruppe gehören.

Wenn die Impfung dann später in Arztpraxen durchgeführt werde, sei es Aufgabe der Apotheken „darauf zu achten, dass Patienten wirklich zum Impfen gehen und erkennen, welche Chance darin liegt“.  Natürlich würden auch die Apotheker erwarten, dass sie und ihr Personal „rechtzeitig“ geimpft werden. Man verstehe, dass zunächst den Betroffenen, die direkt am Menschen arbeiten, Vorrang eingeräumt wird bei der Impfung, aber irgendwann seien auch die Apotheker „hochinteressiert“, dass sie selbst geimpft werden.

Zu der Impfempfehlung gibt Spahn ganz klar zu bedenken, dass es eine Balance geben müsse zwischen Pragmatismus und Priorisierung. Wenn in einer Zielgruppe eines Pflegeheims beispielsweise alle über 70 sind und sich dort ein 69-Jähriger impfen lassen wolle, dann mache es keinen Sinn, nur die Altersgruppe über 70 zu impfen, wenn das mobile Impf-Team schon vor Ort ist. „Dann würde ich sagen, wenn man schon einmal in der Pflegeeinrichtung ist, dann alle Bewohner und alle Beschäftigten des Pflegeheims gleich einmal impfen, wenn wir schon mal da sind“, sagte Spahn.

Zunächst keine COVID-19-Impfungen in Apotheken – vielleicht ab COVID-19-Regelimpfungen

Auch die Frage, ob in den Apotheken geimpft werden soll, wurde mit angesprochen. Es gehe nicht nur um den Impfvorgang an sich, so Spahn, sondern auch um die Anamnese, Vorerkrankungen, Wechselwirkungen – und gerade bei einem neuen Impfstoff sei es für das Vertrauen wichtig, dass eine Impfung unter ärztlicher Aufsicht vorgenommen wird. „Wir sollten nicht diese schon wahrscheinlich emotionale Debatte, wer lässt sich von wem wann wie wo impfen, nicht noch überfrachten mit dieser Grundsatzdebatte zwischen Ärzten und Apothekern“, betont Spahn.

Der ABDA-Präsident fügt hinzu: „Impfen ist primär eine ärztliche Aufgabe.“ Das sei die Erwartungshaltung der Patienten. Das sei anders als bei der Grippeimpfung, bei der die Impfquote nicht erreicht werden konnte und die Politik entschieden habe, das Angebot für Patienten zu verbreitern. Für die COVID-19-Impfung hingegen hofft Schmidt, dass die Impfbereitschaft im Volk so groß ist, dass die Apotheken in diesem Zusammenhang gar nicht benötigt werden, weil es Impfzentren gibt.

„Ich glaube nicht, dass wir bei COVID-19 ins Spiel kommen müssen, weil die Quote hoffentlich hoch genug sein wird“, erklärt der ABDA-Präsident. Später könne das dann anders aussehen „in ein paar Jahren, wenn wir COVID-19-Regelimpfungen haben werden“.

Sofort wird Schmidt vom Bundesgesundheitsminister unterbrochen. Diese Information war wohl nicht für die Allgemeinheit gedacht. Der CDU-Politiker wirft ein: „Jetzt machen Sie nicht schon gleich alle nervös.“  Er dementiert nicht und erklärt nichts. Stattdessen wechselt er das Thema.

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