Arbeitgeberpräsident: Wenn wir länger leben, ist es nur realistisch, auch länger zu arbeiten

Bis März soll die unabhängige Rentenkommission der Regierung Vorschläge zur Zukunft der Rente machen. Wie könnte ein künftiges System aussehen?
Titelbild
Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, während eines Interviews.Foto: Gregor Fischer/dpa/dpa
Epoch Times28. Dezember 2019

Deutschlands Arbeitgeber halten eine Koppelung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung mittelfristig für eine realistische Perspektive.

Immer weniger junge Menschen würden für immer mehr Ältere in die Rentenversicherung einzahlen, sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Da sei es zunächst das Wichtigste, die Zahl der Erwerbstätigen hoch zu halten, auch durch Fachkräfteeinwanderung, so Kramer. „Sonst muss man entweder das System ändern oder das Renteneintrittsalter muss steigen.“

Die FDP schlug vor, das starre gesetzliche Renteneintrittsalter abzuschaffen und durch ein flexibles System zu ersetzen. Verbraucherschützer wollen eine Reform der privaten Altersvorsorge.

Kramer betonte: „Wenn wir länger leben und dabei auch gesund sind, wird man wahrscheinlich irgendwann darüber nachdenken müssen, ob wir in Relation zum Gesamtleben nicht auch länger arbeiten müssen.“

Der Arbeitgeberpräsident sagte aber auch: „Diese Debatte sollte man heute nicht führen, denn erstmal steigt das Renteneintrittsalter ja schrittweise bis 2029 auf 67 Jahre an.“

Je besser es gelinge, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und dadurch die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten, desto weniger stelle sich die Frage nach der längeren Lebensarbeitszeit, sagte Kramer. „Aber im Kern ist es nicht ganz falsch zu sagen: Arbeitszeit muss in einer bestimmten Relation zur Lebenszeit stehen.“

Der FDP-Sozialpolitiker Johannes Vogel sagte der dpa, eine Flexibilisierung beim gesetzlichen Renteneintrittsalter führe dazu, „dass jede und jeder selbst entscheiden kann, wann er oder sie in Rente geht“.

Und natürlich bekomme man umso weniger Rente, je früher man aus dem Arbeitsleben ausscheide – und umso mehr, je länger man arbeite. Zuverdienstgrenzen sollten abgeschafft werden und Teilrentenmodelle für einen flexiblen Übergang möglich sein.

Die Debatte über ein starres Renteneintrittsalter dreht sich nach Ansicht Vogels in Deutschland im Kreis. Dieser könne durchbrochen werden, indem man das Eintrittsalter flexibel gestalte.

Er verwies auf das schwedische Modell. In Schweden habe dieses moderne System die Debatte befriedet, während in Deutschland weiter eine „sehr erbitterte Debatte“ über die Rente mit 65 oder 67, geförderte Renten mit 63 oder eine Rente mit über 70 ausgetragen werde. Spannend sei am schwedischen Modell, dass flexible Übergänge möglich seien – Teilrenten und anderes. Längeres Arbeiten werde belohnt.

Die Verbraucherzentralen dringen auf Entscheidungen für eine lohnendere private Altersvorsorge. „Ich appelliere an die Bundesregierung, 2020 zum Jahr der Rentenreform zu machen“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der dpa.

Es gebe die große Chance, die Riester-Rente grundlegend zu reformieren, die gut gemeint, aber schlecht gemacht sei. Es lägen praktische Vorschläge auf dem Tisch, wie man es auch in einer Niedrigzinsphase mit einem vertretbaren Risiko im Alter besser haben könne, als es die Riester-Rente bisher anbiete.

Die Verbraucherzentralen werben seit längerem für ein staatlich organisiertes Standardprodukt und haben ein Konzept für eine sogenannte „Extrarente“ vorgelegt. (dpa)

Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Wer hat die Weltherrschaft? Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Immer klarer wird, dass die Geschichte der Menschheit nicht so ablief, wie sie heutzutage gelehrt wird. Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ gibt die lange gesuchten Antworten.

Ein Buch für alle, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt: „Wie der Teufel die Welt beherrscht“. Foto: Epoch Times

„Kapitalismus abschaffen“? „Wohnungsgesellschaften enteignen“? Familie auflösen? Keinen Wohlstand und keine Kinder mehr wegen des Klimas? Frühsexualisierung? Solche Gedanken sind in Politik, Medien und Kultur populärer denn je. Im Kern drücken sie genau das aus, was einst schon Karl Marx und seine Anhänger der gesamten Menschheit aufzwingen wollten.

Der Kommunismus hat im 20. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen physisch vernichtet, heute zielt er auf ihre Seelen. Bei vielen Menschen blieb glücklicherweise die der menschlichen Natur innewohnende Güte erhalten – was den Menschen die Chance gibt, sich vom Einfluss des „Gespenst des Kommunismus“ zu befreien.
Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected] 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion