Ausländerbehörde Bottrop geschlossen – Attacke auf Mitarbeiter – Oberbürgermeister fordert Konsequenzen

Nach dem Angriff vom Mittwoch war die Behörde am Donnerstag komplett geschlossen. Seit Freitag soll ein eingeschränkter Publikumsverkehr nach telefonischer Terminvergabe möglich sein. Die Stadt plant für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter Personenschutz, Training und Umbaumaßnahmen.
Titelbild
Stadtflagge von Bottrop (Symbolbild).Foto: istockphoto/fcknimages
Von 19. Oktober 2018

Die Ausländerbehörde in Bottrop ist bis auf Weiteres nur mit telefonischer Terminvergabe zu erreichen.

Dies geht auf einen Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ zurück, wonach sich am Mittwochnachmittag, 17. Oktober, ein Angriff auf Mitarbeiter der Behörde ereignete. Sie sollen zunächst bedroht und dann auch körperlich angegriffen worden sein, hieß es.

Oberbürgermeister droht Konsequenzen an

Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt, erklärte, dass ein tätlicher Angriff auf die Beschäftigten der Stadt nicht akzeptabel sei.

Wer dies tut, hat mit Konsequenzen zu rechnen – unabhängig davon, welche Staatsangehörigkeit er hat. Die Stadt Bottrop hat in den vergangenen Jahren mehr als 2.000 Menschen aufgenommen, was ein Beispiel für friedliche Integration ist.“

(Bernd Tischler, OB Bottrop, SPD)

Übergriffe dieser Art seien der Stadtverwaltung Bottrop bisher unbekannt, so der Rathauschef.

Behörde organisiert Personenschutz

Die Stadt Bottrop veröffentlichte in einer Mitteilung, dass der „Publikumsverkehr nur eingeschränkt“ möglich sei. Nur mit vorheriger telefonischer Terminvergabe unter der Rufnummer 02041 703278 ist derzeit ein Besuch der Behörde möglich.

Zudem werden neue Rahmenbedingungen für einen zukünftig normalen Betrieb erstellt.

Wichtigste Änderung wird sein, dass in den Dienststellen der Ausländerbehörde ein Sicherheitsdienst seine Tätigkeit aufnehmen soll. Der Sicherheitsdienst soll den Personenschutz der Mitarbeiter in der Behörde aber auch von allen Besuchern sicherstellen.“

(Stadt Bottrop)

Außerdem soll es „bauliche Veränderungen, die die Sicherheit der Mitarbeiter erhöhen“ und sie für den „Umgang mit brenzlichen Situationen zur Deeskalation“ trainiert werden.

Der Vorsitzende des Personalrats der Stadtverwaltung, Lutz Küstner, betonte, dass die Mitarbeiter ein „Recht auf körperliche Unversehrtheit bei der Ausübung von Tätigkeiten als Beschäftigter der Stadt Bottrop“ hätten.

Was ist über den Angreifer bekannt?

Wie die Stadtverwaltung berichtet, handelt es sich bei dem Täter um eine „polizeibekannte Person“. Es sei Anzeige erstattet und Hausverbot verhängt worden.

Wie „Radio Emscher Lippe“ nach Polizeiangaben berichtet, war der 42-Jährige syrischer Abstammung, zu einem Gesprächstermin erschienen, der eskalierte: „Er bedrohte, beleidigte und schubste mehrere Mitarbeiter“, so der Sender. Drei Angestellte hätten Anzeige erstattet.

Die Stadt Bottrop möchte aber klarstellen, dass es sich bei dem Betreffenden nicht um einen Flüchtling handelt, wie vielfach vermutet wird, sondern um einen in Bottrop Geborenen mit ausländischem Pass, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt.“

(Stadt Bottrop)

Die Angelegenheiten, die der Mann in der Behörde künftig erledigen muss, sollen „nur mit erhöhten Sicherheitsauflagen“ geschehen. Weitere Details äußerte die Stadtverwaltung „aufgrund des laufenden polizeilichen Ermittlungsverfahrens“ nicht.



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