Balkan-Zäune löchrig: Keine Beruhigung – Migranten jetzt „unsichtbar“

Zwar ist die Balkanroute seit März verschlossen. Migranten seien aber dennoch in der Lage durch Löcher in den Grenz-Anlagen zu schlüpfen. Das Problem sei, die illegalen Grenzübertritte sind kaum registrierbar.
Titelbild
Migranten laufen, nachdem sie den Zaun an der ungarisch-serbischen Grenze in der Nähe von Roszke, passiert haben.Foto: ATTILA KISBENEDEK / AFP / Getty Images lesen)
Epoch Times3. September 2016

 

Über eine Millionen Migranten waren im vergangenen Jahr über die Balkanroute nach Europa gekommen. Seit März ist die Route geschlossen. Doch noch immer versuchen Migranten sich einen Weg nach Europa zu bahnen. Tausende sind auf der Suche nach Löchern in den Zäunen.

Griechenland ist das erste Land entlang der ursprünglichen Route. Hier betreten Flüchtlinge aus der Türkei zum ersten Mal europäischen Boden. Und hier ist auch der größte Rückstau nach Schließung der Route zu sehen.

Die Aufnahmelager der Inseln vor dem griechischen Festland sind völlig überfüllt. Hier werden mit 12.000 Menschen doppelt so viele Menschen versorgt, wie die Kapazitäten erlauben.

Insgesamt befinden sich in Griechenland knapp 60.000 Menschen in staatlichen Aufnahmeeinrichtungen. Dafür müssen teilweise ausgediente Kasernen und alte Industriehallen herhalten. Aktuell schwankt die Anzahl der Neuankünfte zwischen 100 und 400 täglich.

Angst vor Aufkündigung des Flüchtlingspaktes mit der Türkei

Und in Griechenland ist die Sorge um eine Aufkündigung des Flüchtlingspakts mit der Türkei am größten. Denn ohne die Vereinbarung zwischen der Türkei und der EU “würden jetzt zusätzlich 180.000 hier sein”, so Migrationsminister Ioannis Mouzalas.

Mazedonien, als zweites Land, schützt mit Unterstützung Österreichs und anderer Staaten seinen Grenzzaun.

Eine serbische Helferin berichtet aus Belgrad: “Es gibt keine Beruhigung der Lage. Die Migranten seien nur nicht mehr so sichtbar”. Täglich würden 300 Migranten in der Großstadt gezählt. 4.500 seien es im ganzen Land. Die meisten kämen über Bulgarien.

In Ungarn sollen sich derzeit 1.300 Flüchtlinge aufhalten. Am 2. Oktober lässt Viktor Orban die Bürger über die Ablehnung der EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern abstimmen. Das Land hatte als Erstes Zäune zu den angrenzenden Staaten Serbien und Kroatien errichtet.

Serbien und Kroatien melden laut Schätzungen ihrer Polizei jeweils ca. 5.000 Grenzübertritte im laufenden Jahr. (dk)



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