Bauern-Widerstand 2021 in Berlin: „Sie wollen uns weghaben, aber wir räumen das Feld nicht“

Das große stille Bauernsterben hat in Deutschland längst begonnen. Wir erfahren nur nichts davon. So wie wir auch nichts von diesem vielleicht letzten großen Bauernprotest in Berlin erfahren haben! Gastautorin Rebecca Sommer war dabei, als die Traktoren in den letzten zwei Wochen durch Berlin rollten und hat sich für uns kundig gemacht. Hier ihr Bericht.
Von 8. Februar 2021

Seit vorletzten Sonntag (24. Januar 2021) fahren unsere deutschen Bauern, Landwirte, Schäfer, Agrikultoren aus allen Richtungen kommend auf ihren schweren Traktoren nach Berlin zur Hauptschaltzentrale der Politik Deutschlands. Ich bin mit einer der Treckerkolonnen mitgefahren, habe zugehört, gelernt und die Erzählungen und Geschichten, die Sorgen und Nöte der Landwirte aufgesaugt wie ein Schwamm – seitdem allerdings kann ich nicht mehr ruhig schlafen.

„Sie wollen uns weghaben“ war für mich dabei so etwas, wie der Schlüsselsatz der Bauern, der mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.

„Ich habe meine letzten Schafe vorgestern abholen lassen, es ging einfach nicht mehr“ hörte ich von einer Ex-Schäferin, die Unterlippe fing an zu zittern, dann rollten ihr schon die Tränen.

„In meinem Dorf mit 800 Einwohnern war jeder zweite Bauer. Wir waren glücklich. Mein Vater hat vor vier Jahren hochverschuldet wegen den vielen Auflagen endgültig das Handtuch geschmissen. Heute gibt es zwei Bauern in unserem Dorf, eigentlich sind es Grossbetriebe, keine Bauern. Ich sehne mich nach unserem alten Leben, wir alle tun das. Es ist Unrecht, was mit uns geschieht, deshalb bin ich hier in Berlin“, sagte mir ein junger Mann, gerade sechzehn Jahre alt, der kaum noch Chancen hat Bauer zu werden, so wie sein Vater es war, der Großvater, der Urgroßvater, der Ururgroßvater, der Hof des Urururgrossvaters ist weg, er wird nichts mehr erben.

Schon 2019 fand der erste große deutschlandweite Bauernprotest in Berlin statt

Selbstorganisiert, nicht institutionalisiert – die Bauern hatten damals bereits die Nase gestrichen voll von der deutschen Zwangspolitik, den ungeheuerlichen Eingriffen, den unverschämten Maßnahmen und Auflagen. Auch den deutschen Bauernverband hatten die meisten gründlich satt, der würde sie in Berlin nicht vertreten,  sondern verraten, so der Ton in teils derbe Worte gepackt.

So wie jetzt auch wieder waren es hauptsachlich Landwirte mit kleineren und mittleren Familienbetrieben, waren es Söhne und Töchter von Bauernhöfen, die ihnen von Generation zu Generation übergeben wurden. Deren Vorväter und Mütter das Land überhaupt erst fruchtbar gemacht und das Ackerland der Erde abgerungen haben.

Bauernjunge in Berlin beim Bauernprotest.                                                                                                                  Foto: Rebecca Sommer

Berlin wurde lahmgelegt, jeder kennt die Bilder des endlosen sternförmigen Strassenzuges um die Siegessäule herum, wo die Warnlichter der Traktoren blinkten und blitzten wie ein gewaltiges „Nein!“ aus Lichtern.

Die selben und weitere Bauern und Landwirte sind auch heute wieder, jetzt und in diesem Moment und wie seit zwei Wochen schon nach und in Berlin unterwegs.

Sind mit dreißig, vierzig Kilometer die Stunde aus allen Regionen Deutschlands kommend Tag und Nacht gefahren, haben teuren Diesel verbrannt, obwohl viele nichts mehr über haben außer ihre Sorgen, den Druck und die ungeheure Last der Schulden. Sie haben in Scheunen und Anhängern übernachtet, stehen seitdem stundenlang draußen vor den weiterhin verschlossenen Türen der Umwelt-, der Ernährungs- und Landwirtschaftsministerien in Berlin, stehen im Regen, Schnee, Kälte bis hinein in die Dunkelheit, halten durch, denn viele haben nichts – absolut nichts mehr zu verlieren.

Diese Menschen lieben ihren Beruf, für die allermeisten ist es Berufung

Deshalb werden so viele bis zum letzten Strohhalm durchhalten. Zu pathetisch? Wohl nicht, denn das, was wir gerade erleben, ist vielleicht der letzte Bauernprotest, der allerletzte Hilferuf unser aller Landwirte  – danach wird Stille sein.

Für mich ein schriller Warnruf, so laut wie die Hupen der durch Berlin fahrenden Traktoren. Wir reden hier von unserer Ernährungssouveränität, denn eines ist doch klar: Ohne unsere Bauern kein Essen von unserem Boden!

Das große stille Bauernsterben hat in Deutschland längst begonnen. Wir erfahren nur nichts davon. So wie wir auch nichts von diesem vielleicht letzten grossen Bauernprotest in Berlin erfahren! Es wird von den Medien sozusagen totgeschwiegen. Die Bauernprotestbewegung wird sogar noch von der tageszeitung (taz) diffamiert, einem Blatt, das für sich in Anspruch nimmt, einmal aus den Bürgerbewegungen heraus Sprachrohr geworden zu sein.

Die Bauern stehen seit Wochen nun schon mit ihren hupenden Traktoren vorm ARD, ZDF, RBB, vor der CDU, SPD, vor dem Umweltministerium vor verschlossenen Türen.  Man will nicht berichten, man soll nicht berichten, man will nicht reden, man will nichts wissen, wir sollen nichts wissen – man will und man soll die Probleme nicht angehen. Sie sind demnach gewollt.

Geschätzte dreißig Prozent der Landwirtschaftsbetriebe schließen dieses Jahr. Ich traf viele verzweifelte Landwirte, die aufgeben werden, oder schon aufgegeben haben, aber noch einmal ihren Protest auf die Straße bringen wollten.

Immer mehr Betriebe, vor allem die kleineren, gehen ein. Mehrere Bauern raunten mir während der Fahrt und in Berlin zu, dass Selbstmord aus Verzweiflung unter Landwirten in den letzten Jahren vorgekommen sei. Jeder, den ich fragte, wusste von einem oder zwei, die sich das Leben genommen haben. Besonders Bauern mit Tierhaltung leiden unter moralisch-ethischen Belastungen und chronischer Dauerbelastung und Existenzängsten. Sätze wie „Meinen Tieren kann ich nicht weniger oder schlechteres Futter geben, wenn die Konten im Minus und leer sind oder ich für das Tier weniger im Verkauf bekomme, als es mich kostet. Die brauchen jeden Tag die selbe Versorgung, Pflege, Futter“ habe ich aus mehreren Mündern gehört.

Die meisten deutschen Landwirte ertrinken in einem toxischen Gemisch an Schulden,  Anschaffungszwang, unbezahlbaren Auflagen, neuen teils absurden Umwelt-Klima-Tierwohl-Gesetzen und – den nichtnachhaltigen Auswirkungen der Globalisierung in der lokalen Region, dem zunehmenden Druck des internationalen Wettbewerbs in der Branche.

„Dabei will ich doch einfach nur Bauer sein. Ich will mich gar nicht andauernd vergrössern oder spezialisieren, tagelang weg von meinem Vieh am Schreibtisch sitzen, verdammte Sauerei ist das alles, ich will am Tier sein und unseren Hof so erhalten wie er war und ist, aber das wird uns unmöglich gemacht durch die EU und deutsche Politik“, schimpft ein Bauer aus Ostfriesland, als wir auf einen weiteren Treckerzug auf dem Weg nach Berlin warteten.

Protestierende Landwirte kampieren vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium zwischen Dutzenden von Traktoren, die die Straße am 27. Januar 2021 in Berlin, Deutschland, blockiert haben. Foto: Sean Gallup/Getty Images

Offene Landesgrenzen, Freihandelsabkommen, wo die Bauern diese hier in Deutschland zwar als die höchsten Standards Europas einhalten müssen, allesamt mit ultrahohen Kosten verbunden, aber für ihre Erzeugnisse oftmals,  je nachdem,  weniger bekommen als was sie dafür ausgeben müssen. Arbeitszeit nicht mit eingerechnet! Mit anderen Worten, viele unserer Bauern arbeiten, je kleiner der Betrieb, nicht nur umsonst – sie machen zwischenzeitlich sogar Minus beim Verkauf ihrer Erzeugnisse, Fleisch mit einbegriffen.

Gleichzeitig kommen aber aus dem Ausland Lebensmittel in unser Land auf den Markt zu Dumpingpreisen, die z.B. mit Substanzen gespritzt wurden, die hier seit dreißig Jahren verboten sind, oder den Tieren wurden Medikamente gegeben oder sie werden in einer Art und Weise gehalten, die hier in Deutschland ebenfalls verboten sind – und konkurrieren trotz schlechter Produktionsbedingungen mit den hochwertigen kontrollierten Qualitätserzeugnissen unserer Bauern. Und so weiß auch der Verbraucher oft nicht, was er wirklich isst. Von wegen EU Gesetze. Von den Bauern lerne ich, dass jedes Land auch innerhalb der EU, seine eigenen Maßstäbe setzt.

Deshalb fordern die Bauern, Herkunftsnachweis auf allen Produkten

Herkunftsnachweis auf allen Produkten ab 1 Prozent Anteil im Produkt, z.B. bei Fleisch – wo das Tier geboren wurde, wo es grossgezogen wurde, bevor es tatsächlich als Kochschinken im Discounter oder sonstwo landet. Ich schaute gestern bewusst auf die Packungen und fand keinerlei Information, wo der Kochschinken und anderer Brotaufschnitt herkam. Beim Gemüsestand waren die Brechbohnen aus Nigeria, und ich dachte sofort an die griechische Insel Lesbos,  auf der viele Nigerianer als Asylsuchende wohnen.  Und dann dachte ich an die griechischen Bauern dort, deren Olivenbäume, viele hunderte Jahre alt, von den Migranten um das Camp herum komplett abgeholzt wurden. Diese Bauern hatten nicht nur ihre Ernten und Einkommen verloren, auch ihre Schafe und Ziegen wurden ihnen gestohlen in der Zeit, wo ich vor Ort war.

So hat ein jeder Bauer innerhalb der EU seine Nöte und Sorgen mit den negativen Auswirkungen einer uns aufgezwungenen Globalisierung. Ich fragte mich während ich die Brechbohnen aus Nigeria in der Hand hielt, warum bekommen wir in den Nachrichten keine Information über die Bauernproteste in unseren EU Nachbarländern, die doch auch genauso wie hier bei uns auf die Barrikaden gehen?  Weil wir davon nichts wissen sollen, um die Punkte nicht zu einer Linie miteinander zu verbinden.

Sogleich erinnerte ich mich, wie 2015, das als Jahr der offenen Grenzen in die Geschichte eingehen wird, als aus ganz Europa Bauern mit ihren Traktoren nach Brüssel fuhren, auch viele dabei, die ich heute in Berlin sehe, weil das schon lange so geht, dass die Bauern zum Beispiel von ihrer produzierten Milch kaum noch leben können. Milch, eine Gabe von einem Tier welches täglich versorgt werden will, welches trinkt, isst, lebt! Milch, die bei Preisschwankungen weniger kostet pro Liter als abgefülltes Wasser! Angedacht als Pflästerchen auf das Leck im Boot sind dann immer weiter Subventionen, Magermilchpulver und Butter einzulagern, Millionenhilfen wie Notkredite, Zahlungsaufschübe und Investitionshilfen.

„Wir wollen keine Zuschüsse, sondern einfach nur von unserer Milch leben“, ist aber des Bauern Devise. Eigentlich logisch, oder?  Die Wiedereinführung einer Quote steht laut EU-Kommission nicht zur Debatte. Unsere ureigenen territorialen Landesinteressen bei unseren Politikern auch nicht. Immer weiter, stramm im Vollmarsch, Richtung Zerstörung von allem, was mit unseren völkerrechtlichen, natürlichen Rechten und gesundem Menschenverstand zu tun hat. Nicht umsonst sorgte Laschet in NRW als Fraktionsvorsitzender der CDU für die verfassungsändernde 2/3tel Mehrheit, dass Mitglieder der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen bei ihrer Vereidigung künftig nicht mehr den vorgesehenen Eid „Ich werde meine Kraft für das Wohl des deutschen Volkes einsetzen” schwören müssen.

Die deutsche Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Julia Klöckner (R) debattiert mit protestierenden Landwirten vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium, wo Dutzende von Traktoren die Straße blockiert haben, am 27. Januar 2021 in Berlin, Deutschland. Foto: Sean Gallup/Getty Images

Frau Klöckner wiederum sagte vorletzte Woche am Mittwoch, nachdem die Traktoren tagelang vor ihrem Ministerium ausharrten und sie weder zu sprechen war noch herauskam, sinngemäß, dass ihr das egal sei, wie andere Länder ihre Standards setzen. Rückstände würden doch im Hamburger Hafen geprüft werden, wo die Ladung gelöscht wird. Hauptsache Deutschland ist ganz vorne mit dabei an vorderster Front, dass der Regenwald in Brasilien dabei kaputt geht oder Palmöl noch bis 2026 unsere Biogasanlagen anfeuern soll und die Bauern dabei draufgehen, das ist ihr anscheinend egal. Die Umwelt, Biodiversität bei uns ja, aber in anderen Ländern ist es Klöckner egal. Sie erzählte auch noch etwas davon, dass man vom Import profitieren würde. Ernährungssouveränität im eigenen Land? Pustekuchen.

Die kleineren und mittleren Bauernbetriebe wollen, und das finde ich logisch, so wie übrigens auch die Bauern in unseren Nachbarländern, erstmal das eigene Land versorgen.  Zuerst sollen die eigenen Produkte im Land verkauft und nur der Überschuss exportiert werden. Das was wir nicht haben, das ist zu importieren, okay.

Im Jahr 2019 wurden 2,3 Millionen Tonnen Milch aus Deutschland exportiert, 2,9 Millionen Tonnen Milch und Milchprodukte importiert, warum lassen wir solch lebensverachtende Industrie überhaupt zu?

Verbraucherpreise schnellten 2020 extrem hoch, während die Gewinnspanne der Landwirte für ihre Produkte rapide sank.  Der Lebensmitteleinzelhandel erzielt Traumsummen. Pro Woche sollen es 200 Millionen Euro Mehrerlös sein für den Lebensmitteleinzelhandel, als noch im Jahr zuvor. 10 Milliarden insgesamt. Da muss man sich mal fragen, wer steckt sich das Geld in die Tasche. Wir zahlen mehr, unsere Landwirte bekommen noch weniger.

„Für dieses wenige Geld, was wir Landwirte im Moment bekommen, wird es uns nicht mehr lange geben, das ist auch keine Spinnerei, dass ist die Wahrheit. Ich kennen Betriebe, die kaufen ein kleines Ferkel, um es gross zu ziehen, um es irgendwann zum Schlachthof zu bringen, ziehen es für 80 Euro hoch mit Futter, Arbeit, Betriebskosten und bekommen am Ende nur 70 Euro für das Schwein. Jetzt ganz ehrlich, wie lange willst Du das denn durchhalten? Das ist ja nicht nur mal so eine Phase, sondern das IST GEWOLLT. Das ist wirklich gewollt “ sagt Landwirt Anthony Lee dazu.

Die Auflagen werden immer höher, deshalb fordern die Bauern einen Auflagestopp. Immer schneller, immer irrer wird die abgehobene Politik und die EU jenseits von Wissen oder Gewissen. Wegen des Klimas, so lerne ich, kommen TA Luft Auflagen, wieder sind neue Umbauten im Gespräch. Lebendes Rindervieh soll demnach sozusagen vakuumverpackt werden. Wegen der Gase, Greta Thunberg und so. Ja was denn nun?  Glückliche Kühe auf den Wiesen – oder zumindest in Freilufträumen,  oder jetzt eingeschlossen in Gasabsauganlagen? Weil sie die Atmosphäre zerpupsen? Satire live ist das!

Diese Stallungen sollen mit hohen Luftschächten und Filtern wie hermetisch abgedichtete Räume ausgestattet werden, wo Kühe zwar atmen, doch keine wirklich natürliche frische Luft mehr bekommen werden. Was für eine Tier- und Bauernquälerei– denn der Bauer soll wieder mal dafür blechen. Das Tier soll sich jetzt auch noch von Luft, Wind, Verbindung mit „da draussen“ verabschieden.

Wenn aber Mensch und Tier an bestehenden Rahmenbedingungen erkranken, liegt der Fehler im System

Oder betrachten wir die irrsinnige deutsche Düngeverordnung, gegen die Bauern im vorletzten Jahr eine große Informationskampagne auf die Beine stellten, weil die Düngeverordnung hierzulande auf einem anderen System beruht als in der restlichen EU.

Auch hier werden wieder nur die deutschen Bauern im Nachteil sein. Landwirt Christian Lohmeyer hatte damals ausgezeichnete Arbeit dazu geleistet und den Nitrat-Meßstellen-Betrug unserer Regierung,  der zur für die Landwirte ruinösen Düngeverordnung führte,  aufgedeckt. Trotzdem, obwohl sich „Land schafft Verbindung“- (LsV-das Original) Landwirte mit allen Parteien in Berlin trafen und massiv versuchten aufzuklären, trotz der großen Bauerndemonstrationen vom Winter 2019,  wurden die hohen Nitratwerte der Landwirtschaft in die Schuhe geschoben gegen viele plausible Fakten. Die Verordnung wurde – teilweise von einzelnen Abgeordneten unter der Hand entschuldigt mit „Fraktionszwang“ – verabschiedet, wider besseres Wissen.

Wohl wissend allerdings, dass innerhalb Deutschlands schon bei leichtem Regen die Kläranlagen bereits ungefiltert Schmutzwasser in Bäche und in Flüsse leiten. Als Berlinerin an der Spree lebend kann ich davon ein Lied singen. Es werden nicht nur ungefiltert Nährstoffe abgeleitet sondern auch alles andere, was in unser Abwasser gelangt, Binden, Essensreste, Medikamente, die der Körper ausscheidet.

Im Zuge seiner Ermittlungen wegen der falschen Nitrat-Messwertstellen reichte Bauer Christian Lohmeyer wegen der Kläranlagen-Schweinerei Beschwerde ein, und tat das im Sinne unser aller Interessen.

Im Petitionsausschuss verlangte er die Einleitung von ungeklärtem Abwasser aus Haushalten in die Flüsse und Bäche zu stoppen. Die marode und oft völlig veraltete Kanalisationen unter den meisten deutschen Städten müsste saniert werden. Es brauche eine Bewertung des momentanen Umfangs der Einleitung sowie der in den Abwässern enthaltenen Substanzen.

Einleitungspunkte müssten zudem umgehend kenntlich gemacht werden, sodass diese auch bei normalen Wasserständen erkannt werden. Während der Sitzung widersprach Lohmeyer der Einschätzung des Umwelt-Staatssekretärs, wonach es zu einer ungeklärten Einleitung des Hausabwassers nur bei Fällen extremen Starkregens kommen könne.

Bauernproteste in Berlin am 26. Januar 2021                                                                          TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images

Das Beispiel Wilhelmshaven zeige, dass schon bei Niederschlägen ab zehn Liter pro Quadratmeter in der Stunde die Abwässer konsequent in die Nordsee eingeleitet würden. In Berlin fänden die Einleitungen in die Spree bis zu 60 Mal pro Jahr statt. Dies zeige, dass die Einleitung von ungeklärten Abwässern in Flüsse, Bäche und Meere „gängige Praxis in Deutschland zu sein scheint“. Lohmeyer sprach sich für eine Kennzeichnung der Einleitungsstellen aus, damit unter anderem auch Wassersportler, Badende und Angler sich daran im Interesse des Gesundheitsschutzes orientieren können.

Im  März 2020 wurde von neuen Initiativen wie den Freien Bauern und Land schafft Verbindung-Ostfriesland eine Verfassungsbeschwerde gegen die Düngeverordnung auf den Weg gebracht. „Das Problem der Bundesregierung ist, dass sie trotz der großen Demonstrationen vom Winter 2019 nach wie vor hauptsächlich auf den Deutschen Bauernverband hört, der aber aufgrund seiner vielen Abhängigkeiten nicht mehr für den Berufsstand sprechen kann“, stellt Landwirt Wolff (Freie Bauern) fest, und fügt hinzu: „Wir brauchen faire Rahmenbedingungen, unter denen wir in den kommenden Jahren wirtschaftlich arbeiten können sowie ein Ende der Ausbeutung und Bevormundung unserer Betriebe durch falsche Agrarpolitik.“

Nicht nur die neue Düngeverordnung die politisch-kriminelle Züge trägt und viele Bauern würgt – oft sind es sogar sinnvolle Auflagen die sich auf den Schreibtischen in Form von Rechnungen, Drohungen und Strafen stapeln und die einfach nicht mehr bezahlbar sind.

Die Liquidität fehlt. Die letzten Umbauten sind wegen neuer Regelungen schon wieder nicht mehr gesetzlich erlaubt und dabei noch nicht einmal abbezahlt.  Dass der deutsche Landwirt mit diesen Bergen an Regelungen nicht mehr wettbewerbsfähig ist, ist klar.

Als Beispiel sind hier die dieses Jahr und in Zukunft in Kraft tretenden Gesetze zur Sauenhaltung zu nennen.

Mit dem neuen Insektenschutzgesetz, welches diese kommende Woche in Berlin verabschiedet werden soll, kommt sogar Enteignung durch die Hintertür.

Was hat das mit uns zu tun?

Nun mag der eine oder andere Verbraucher sich sagen, nun gut, was hat das alles mit mir zu tun?

Weil es um dein Essen geht, möchte man meinen? Weil wir in einem immer unfreier werdenden Verbotsland leben, möchte ich behaupten. Weil Verbote ins Natürlichste eingreifen, uns mit Corona­-Abwehr, Klima-Rettungen oder anderen Dingen malträtieren. Verbote und seine Knebelgesetze, diese oder jene nicht mehr nachvollziehbare Begründung, so wie die, warum Rinder „vakuumverpackt“ werden sollen, oder solche, wo wir uns nicht mehr frei bewegen dürfen, mit Leuten treffen, atmen können dürfen, oder man nehme das Beispiel Hamburgs, wo seit einiger Zeit keine neuen Einfamilienhäuser mehr gebaut werden dürfen.

Hierzu meint die von mir besonders gern gelesene jüdisch-deutsche Medienplattform Haolam ganz richtig: „Das Häusle-Verbot im Norden ist aus sozialen und umweltrettenden Gründen verhängt worden. Und wer auf diese Begründungen baut, der hat beste Chancen, seine Verbots-Idee in den Rest der Republik exportieren zu können.”

Mit anderen Worten: Es geht uns allen an den Kragen.

Unsere Politiker, sie HABEN KEIN GEWISSEN mehr, das habe ich wieder feststellen müssen, hautnah dabei,  beim Bauernprotest in Berlin.

Ein Bauer: „Sie wollen uns weghaben, aber wir räumen nicht das Feld. Wir sterben lieber stehend, als in die Knie zu geh’n.“

Zur Autorin: Rebecca Sommer ist eine internationale, seit 2012 in Berlin sesshafte deutsche Menschen- und Völkerrechtsadvokatin. Bis zu ihrer Rückkehr nach Deutschland 2012 engagierte sie sich mit ihrem speziellen beratenden ECOSOC Status sowohl bei den Vereinten Nationen im New Yorker UN-Hauptquartier in Genf und weltweit für Menschenrechte mit speziellem Fokus auf Indigene Völker und Völkerrecht.



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