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Hunderte Polizisten im Einsatz

Razzia: 450 Ausländer für Schwarzarbeit eingeschleust - Bauunternehmer verhaftet

Mehrere Millionen Euro Schaden wurden durch Einschleusung, Schwarzarbeit und Zwangsarbeit verursacht. Zwei Bauunternehmer aus Süddeutschland sind nun verhaftet worden.

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Schwarzarbeit. Symbolbild.

Foto: filmfoto/iStock

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Wegen Einschleusens von Ausländern und Schwarzarbeit ist die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen einen 63 Jahre alten türkischen Geschäftsmann vorgegangen.
Er soll einen Schaden von neuneinhalb Millionen Euro verursacht haben, wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten. Bei einer Razzia von 400 Polizisten und Zöllnern in 29 Objekten sei der Tatverdächtige festgenommen worden.
Der Geschäftsmann soll mehr als 450 Ausländer aus der Türkei nach Deutschland geschleust haben, um sie dort in Schwarzarbeit illegal zu beschäftigen. Ermittelt werde unter anderem wegen Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens, des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs, des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie der Zwangsarbeit.
Die Ermittler haben den Verdacht, dass die Entsendung von Arbeitnehmern im Zuge des sogenannten Werkvertragsarbeitnehmerverfahrens aus der Türkei nach Deutschland zur Erbringung von Bauleistungen nur fingiert wurde, weil in der Türkei in Wahrheit kein operativer Geschäftsbetrieb erfolgt sein soll.
Auf diese Weise sollen die Aufenthaltstitel der Beschäftigten erschlichen und Beiträge zur Sozialversicherung hinterzogen worden sein.

Schwarzarbeit in 30 Fällen

Ein weiterer Fall von Schwarzarbeit und Veruntreuung ereignete sich in Bayern. Wegen der Beschäftigung von Schwarzarbeitern ist ein Bauunternehmer in Bayern zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt worden.
Das Landgericht Landshut sprach den 46-Jährigen am Mittwoch des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt schuldig, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Damit folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte eine Bewährungsstrafe von neun Monaten gefordert.
Laut Staatsanwaltschaft betrieb der Angeklagte ein Unternehmen im bayerischen Deggendorf. Von 2017 bis 2021 beschäftigte er dort laut Anklage Arbeitnehmer aus der Türkei und Rumänien, ohne diese zur Sozialversicherung anzumelden.
Eine angebliche Hauptniederlassung in der Türkei hatte der 46-Jährige laut Anklage nur gegründet, um die Bauarbeiter als entsendete Arbeitnehmer angeben zu können. Tatsächlich waren sie aber nur in Deutschland beschäftigt.
Die Staatsanwaltschaft ging ursprünglich von 87 Fällen und einem Schaden von rund 2,3 Millionen Euro aus. Das Gericht sah lediglich 30 Fälle als erwiesen an. (afp/red)

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