Bayerischer Gasthof sieht sich durch linkes Jugendbündnis bedroht – AfD-Stammtisch abgesagt

Ein offener Brief gegen den AfD-Stammtisch des örtlichen Kreisverbandes sorgt in Straubing für Wirbel.
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Ich empfinde das Schreiben als Bedrohung und das habe ich der Polizei auch so gesagt", erklärte Petra Bittner, Geschäftsführerin des Gasthauses "Zum Bayerischen Löwen" gegenüber der „Passauer Neue Presse“.Foto: Symbolbild / iStock
Epoch Times28. April 2019

Nach über eineinhalb Jahren AfD-Stammtisch im Gasthaus „Zum Bayerischen Löwen“ in Straubing (Bayern) muss sich der AfD-Kreisverband Straubing-Regen nun eine neue Lokalität suchen.

Hintergrund ist das Schreiben eines sogenannten „Jugendbündnis Straubing“, einem Zusammenschluss der örtlichen Jugendverbände linksjugend [solid], Jusos und der Grünen Jugend, an die Betreiber des Gasthauses.

In dem Schreiben drückt das Jugendbündnis seine Besorgnis darüber aus, dass das Gasthaus Ausrichtungsort für AfD-Stammtische sei. Aufgrund öffentlicher Äußerungen von AfD Politikern solle klar sein, dass diese Partei, unabhängig von der eigenen politischen Ausrichtung, unvereinbar mit einer demokratischen Grundhaltung und bayrischer Gastfreundlichkeit sei, so das Jugendbündnis in dem Schreiben.

Wir halten es für falsch, der AfD in unserer Stadt Entfaltungsmöglichkeiten zu geben und hoffen, dass Sie ihre Zusammenarbeit noch einmal überdenken“, heißt es in dem Schreiben dann weiter.

Sie stünden entschieden als Straubinger Demokraten gegen Hass und Hetze ein und würden öffentliche Auftritte der AfD nicht unkommentiert lassen, führen die Verfasser des Schreibens weiter aus.

Dabei wird nicht näher ausgeführt, wie dieser Protest aussehen soll.

Jugendbündnis: „Unser Ziel ist nicht, Ihnen als Gastwirt zu schaden (…)“

Weiter heißt es dann: „Unser Ziel ist explizit nicht, Ihnen als Gastwirt zu schaden, daher möchten wir Sie auch vorher informieren, dass rechtsradikale Veranstaltungen in Zukunft nicht ohne den begleitenden antifaschistischen Protest und demokratische Öffentlichkeit ablaufen werden. Das gilt auch für den geplanten Stammtisch am 02.05.2019. Wir würden uns wünschen, dass die AfD sich dafür einen anderen Ort als ihre Gastwirtschaft suchen muss.“

Gasthaus erstattet Anzeige bei der Polizei

Die Betreiber des Gasthauses wandten sich nach dem Erhalt des Schreibens an die Polizei und erstatteten Anzeige.

Ich empfinde das Schreiben als Bedrohung und das habe ich der Polizei auch so gesagt“, erklärt Petra Bittner, Geschäftsführerin des Gasthauses „Zum Bayerischen Löwen“ gegenüber der „Passauer Neue Presse“.

Für sie sei es unglaublich, was sich das „Jugendbündnis Straubing“ herausnehme, erklärte die Geschäftsführerin gegenüber dem „Straubinger Tagblatt“. Der Brief des Jugendbündnisses Straubing wird nun von der Staatsanwaltschaft geprüft.

AfD-Politikerin erstattet Anzeige gegen Verfasser des Schreibens

Auch die AfD-Bundestagsabgeordnete Corinna Miazga, die Mitglied des Kreisverbandes AfD Straubing-Regen ist, reichte Anzeige ein.

Solche Drohgebärden wie der Brief an die Wirtin sind in meinen Augen Nazi-Methoden. (…) Für mich haben solche Aktionen in einer Demokratie jedenfalls keinen Platz,“ erklärte sie gegenüber dem „Straubinger Tagblatt“.

Als Gastwirtin widerstrebt es Petra Bittner eigentlich, Gäste ohne Grund vor die Tür zu setzen – „aber wir können nicht anders“, schreibt das „Straubinger Tagblatt“. Laut dieser Zeitung sorgt sich die Gastwirtin anscheinend, dass wenn die AfD bleiben darf, diese Entscheidung als politische Aussage der Gastwirte von gewissen Kreisen gewertet würde.

In der Antwort auf einen Facebook-Kommentar auf der Seite des AfD-Kreisverbandes heißt es dann auch seitens des Kreisverbandes, das die Gastwirte aus Angst den Termin für den Stammtisch abgesagt hätten. (er)



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