Bayern: Verschiebung der Trasse nach Hessen und Baden-Würtemberg

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Bayern plädiert für die Verschiebung der geplanten Gleichstromtrasse nach Westen.Foto: Patrick Seeger/dpa
Epoch Times18. Mai 2015

400 Kilometer einer neuen Nord-Süd Trasse (SuedLink) aus Hochspannungsleitungen sollten ursprünglich zum größten Teil durch Bayern gehen. Nun soll eine Verschiebung der geplanten Trasse nach Westen auch die Länder Baden-Würtemberg und Hessen einbeziehen.

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) rechnete vor, dass nach den bisherigen Plänen 400 Kilometer neue Stromleitungen in Bayern gebaut werden müssten und nur 100 in Baden-Württemberg. Durch die neuen bayerischen Vorschläge würde dies deutlich ausgewogener.

Horst Seehofer wies aus Baden-Würtemberg und Hessen kommende Kritik zurück. Vor allem der Regierungschef Hessens, Volker Bouffier, (CDU), sagte: "Egal, was in Bayern gedacht, geredet oder geschrieben wird, es wird keine Verlagerung der Trassenführung gegen die hessischen Interessen geben."

Seehofer zum SuedLink in Hessen: „Wo soll er denn sonst durchgehen?“

Seehofer sagte zu der bayerischen Idee: „Das hat nichts mit Sankt-Florians-Prinzip zu tun, sondern mit einer vernünftigen Energiepolitik.“ Baden-Württemberg brauche den SuedLink ohnehin und habe diesen auch begrüßt. Nun gehe es nur darum, wo man einen Zweig nach Bayern führe. Und wenn man den SuedLink von der Nordsee nach Baden-Württemberg führen wolle, dann müsse dieser eben durch Hessen führen. „Der kann nur durch Hessen gehen“, betonte Seehofer. „Wo soll er denn sonst durchgehen?“

Seehofer rechtfertigte die hartnäckige Sichtweise Bayerns mit Milliardenzahlungen Bayerns im Rahmen des Länderfinanzausgleichs. „Dann darf man schon mal bayerische Interessen in anderen Bereichen – unter Einbettung in die Gesamtpolitik – vertreten“, sagte er.

Auch das Bayrisches Wirtschaftsministerium ist für die Verschiebung der Trasse. Demnach soll die Trasse nicht, wie vorher geplant, ins unterfränkische Grafenrheinfeld führen sondern direkt nach Baden Würtemberg führen eine Zweig in das bayrisch-schwäbische Grundremmingen haben.  

Hessens Ministerpräsident Bouffier kündigte in der „Passauer Neuen Presse“ energischen Widerstand an. „Wir werden gegen diese bayerischen Vorstellungen Widerstand leisten und auf gar keinen Fall hessische Interessen opfern“, sagte er. Und auch aus Stuttgart hieß es, es gebe keinen Grund, vom vereinbarten Verfahren abzuweichen. (dpa/dk) 



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