Bei Maybrit Illner: AfD-Aufstieg, weil es keine Parteien rechts der Mitte mehr gibt

Angesichts der Steilkurve von AfD und dem Kanzlerabgang in Österreich sagen bei Maybrit Illner Populisten von CSU, SPD, den Linken und AfD selbst, wie nah sie dem Volk noch sind. Deutlich wird: Die CDU hat das Feld rechts der Mitte selbst geräumt: Für die AfD.
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Hat jemand ein Patentrezept für die Probleme der deutschen Bevölkerung?Foto: YouTube-Screenshot
Epoch Times13. Mai 2016

Maybrit Illner ließ in ihrem aktuellen Talk Lafontaine (Die Linke) und Markus Söder (CSU) auf AfD-Man Marcus Pretzell prallen und stellte die Frage „Große Koalition immer kleiner – Stunde der Populisten?“ Der Berliner Klaus Wowereit (SPD) durfte auch nicht fehlen.

Söder: Aktuelle Flüchtlingskrise nicht ignorieren

„Ich bin lieber ein Populist, als dass ich die Leute zum Einschlafen bringe“, antwortete Lafontaine auf die Frage der Sendung. Es scheint wohl die Stunde der Populisten zu schlagen, denn „die Bürger sind bei vielen Entscheidungen nicht mitgenommen worden“, erklärt Söder. Griechenland, Euro-Rettung, Flüchtlingsfrage – vieles sei über die Köpfe der Wähler hinweg entschieden worden, berichtet der “Focus” über die Sendung.

Gerade die aktuelle Flüchtlingskrise dürfe “die Politik nicht ignorieren”, Söder weiter. Entschlossen Handeln ist sein Patentrezept in der aktuellen Krise. Wie das genau aussieht, bleibt wieder mal offen. Stattdessen betont er immer wieder, dass es die CSU in Bayern nicht gar so falsch gemacht hätte, habe sie sich doch die unangefochtene Spitzenposition bewahrt. Etwa habe sie schon vor einem halben Jahr angemahnt, dass die ungezügelte Grenzöffnung ein Fehler war. Man brauche sich über den heutige Parteiensituation nicht wundern, wenn die Bürger von grundlegenden Entscheidungsprozessen ausgeschlossen würden.

Lafontaine: AfD nur Protest

Lafontaine sieht das Erstarken der AfD eng damit verbunden, dass die BRD den größten Niedriglohnsektor in Europa habe. Auch die Renten hätten sich sehr schlecht entwickelt. AfD sei nur Protest. „Die etablierten Parteien müssen begreifen, dass sie die Bevölkerung am Wohlstand beteiligen müssen“, erklärt Lafontaine.

Keine Antworten gibt es auf Fragen wie, warum es diese Probleme schon vor dem Flüchtlingsansturm gab und AfD-Anhänger Studien zufolge Gutverdiener seien. er lässt sich vom Nachbarland inspirieren und meint, das Patentrezept zu haben: „Ihr braucht nur das Rentensystem von Österreich einführen“.

Historiker: Einfache Lösungen gibt es nicht

Fernab von Parteiprogrammen kommt der Historiker und Publizist Philipp Blom zu Wort. Er hält einfache Patentrezepte wie “im 20. Jahrhundert” in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung und Klimawandel für unangebracht. “Die Politik verfolgt Ziele, die nicht mehr realisierbar sind”, sagt er. Heute fehle Politikern der Mut zuzugeben, dass schnelle Lösungen unmöglich sind. 

Pretzell: Merkel Kanzlerin der SPD, Grünen und Linken

Obwohl die CDU in ihrem Parteiprogramm vor gut vierzehn Jahren noch Werte vertrat, die jetzt im AfD-Programm erscheinen, hat sie sich davon weit abgesetzt. Marcus Pretzell (AfD) bringt es auf den Punkt. Angela Merkel sei zu einer „Kanzlerin der SPD,der Grünen und in Teilen auch der Linken“ geworden. Den Bereich rechts der Mitte habe sie vergessen. Da sei nun die AfD eingesprungen. Es gehe um die Lösung sehr konkreter Probleme, etwa, warum "8,50 Euro Mindestlohn am Ende nur 5,50 Euro netto sind".

Die selbsternannte „Alternative für Deutschland“ sei Pretzell zufolge die einzige Partei, die das linksgrüne Kartell durchbreche. Außerhalb der AfD wage ja keiner die Kanzlerin zu kritisieren. So auch nicht Wowereit, der gestehen muss: „Ich kann ja nicht kritisieren, dass Frau Merkel vernünftige Politik macht.“(kf)

https://youtube.com/watch?v=jMlfxsfc2Y0

Mehr Hintergründe:

Rückblick: So warnte CDU 2002 vor „Masseneinwanderung ins Sozialsystem"



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