Anwältin erhält erneut Drohbrief vom „NSU 2.0“
Eine Frankfurter Anwältin hat erneut ein mit „NSU 2.0“ unterschriebenes Fax mit massiven Drohungen erhalten, wie die Juristin Seda Basay-Yildiz erklärt.

Gericht bei einer Urteilsverkündung (Symbolbild).
Foto: iStock
Eine türkischstämmige Frankfurter Anwältin hat einem Bericht zufolge erneut einen mit „NSU 2.0“ unterschriebenen Drohbrief erhalten. Das Schreiben stütze sich wieder auf interne Daten aus dem Polizeicomputer und nenne die Namen ihrer Tochter, ihres Manns und ihrer Eltern, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag berichtete. „So etwas kann man nicht über die sozialen Netzwerke herausfinden“, sagte die Anwältin Seda Basay-Yildiz der Zeitung.
Die Juristin, die im NSU-Prozess als Nebenklagevertreterin die Familie eines Mordopfers und in einem anderen Verfahren auch islamistische Gefährder vertrat, hatte bereits im August ein ähnliches Drohschreiben bekommen. Der ebenfalls mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Brief nannte damals den Namen ihrer Tochter und die Wohnadresse der Familie. Basay-Yildiz erstattete daraufhin Anzeige.
Im Zusammenhang mit dem Fall gerieten mehrere hessische Polizeibeamte unter Verdacht. Den mittlerweile suspendierten Beamten wird zur Last gelegt, regelmäßig rechtsextreme Chatnachrichten ausgestauscht zu haben, darunter Hakenkreuze und Hitlerbilder.
Der neue Drohbrief bezieht sich dem Bericht zufolge auf die Suspendierung der Frankfurter Polizisten. Die Staatsanwaltschaft macht demnach mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine Angaben.
Das hessische Landeskriminalamt (LKA) erklärte am Montag, seit der ersten Anzeige der Rechtsanwältin im August werde „die Gefährdungslage durch die hessische Polizei kontinuierlich bewertet“. Dazu gehörten auch entsprechend angepasste Schutzmaßnahmen. Zu Fragen ihrer Sicherheit stünden Basay-Yildiz Ansprechpartner beim LKA und beim zuständigen Polizeipräsidium in Frankfurt am Main zur Verfügung. (afp)
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