Bahn-Chef Rüdiger Grube tritt überraschend zurück
Der Rücktritt von Rüdiger Grube, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn (DB), kommt absolut überraschend. Der Manager hat mit „sofortiger Wirkung“ hingeschmissen. Die Pressestelle der DB wollte sich zu dem Vorgang bislang nicht äußern. Eigentlich sollte Grubes Vertrag heute verlängert werden. Grube stand seit Mai 2009 an der Spitze des Bahn-Konzerns und sein bisheriger Vertrag läuft Ende 2017 aus.
Dem „Spiegel“-Bericht zufolge sei Grube am Montag noch eine zweijährige Verlängerung angeboten worden. Ursprünglich sollte die Vertragsverlängerung mindestens drei Jahre betragen. Grube sei daraufhin „mit sofortiger Wirkung“ zurückgetreten, heißt es in dem „Spiegel“-Bericht.
Bund wollte ihm keine Gehaltserhöhung geben
Erst gestern hatte der „Spiegel“ berichtet, dass Grube eine Gehaltserhöhung gefordert hatte, die ihm aber der Bund nicht bewilligen wollte. Man habe sich nach intensiven Verhandlungen darauf verständigt, seinen Vertrag um drei statt nur um zwei Jahre zu verlängern, hieß es. Grube bekam eine Festvergütung von 900.000 Euro im Jahr. Hinzukamen Boni, die sein Gehalt im Jahr 2015 auf gut 1,4 Millionen Euro anwachsen ließen. 2015 rutschte die Bahn allerdings erstmals seit zwölf Jahren wieder in die roten Zahlen.
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr drei Forderungen an eine Vertragsverlängerung Grubes geknüpft:
- besseres Unternehmensergebnis
- höhere Pünktlichkeit der Züge
- WLAN in ICEs
Laut „Spiegel“ sorgte Grubes Entschluss „für blankes Entsetzen“ bei der Bahn, da es derzeit keinen regulären Nachfolger gibt. Im Gespräch war bisher als einziges der Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla.
Grube hat laut dem Bericht in der Vergangenheit mehrfach Angebote anderer Unternehmen abgelehnt.
(dts / rf)
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