Kostenexplosion: Ganztagsbetreuung an Grundschulen wird mindestens drei Milliarden Euro teurer

Die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag für den "Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter" ab 2025 geplanten Investitionen von zwei Milliarden Euro reichen nicht aus.
Titelbild
Kinder spielen auf einem SchulhofFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times11. Oktober 2019

Die ganztägige Betreuung von Grundschülern wird für den Staat offenbar mehrere Milliarden Euro teurer als geplant. Das geht aus einer unveröffentlichten Berechnung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München hervor, über die der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe berichtet.

Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag für den „Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter“ ab 2025 Investitionen von zwei Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Nach den Modellrechnungen des DJI sind jedoch bis 2025 Investitionen von mindestens 5,3 Milliarden Euro notwendig, hinzu kämen dann laufende Kosten von 3,2 Milliarden Euro pro Jahr.

Das Institut war von Bund und Ländern nach Unstimmigkeiten über die zu erwartenden Kosten mit einer Prognose beauftragt worden; das Papier hat die Bund-Länder-AG laut „Spiegel“ inzwischen als neue Grundlage für weitere Verhandlungen akzeptiert.

Grund für die prognostizierte Kostenexplosion ist, dass 2025 durch höhere Geburtenraten und Zuwanderung laut DJI rund 187.000 Grundschulkinder mehr zu erwarten seien als von der Kultusministerkonferenz veranschlagt.

Auf das Bildungssystem kommen insgesamt wieder deutlich stärkere Jahrgangskohorten zu“, sagte DJI-Direktor Thomas Rauschenbach.

Zudem ziehen laut DJI neue Angebote eine steigende Nachfrage nach sich, wie sich schon im Kita-Bereich gezeigt habe.

Die Kultusministerkonferenz wird sich Mitte Oktober mit der Finanzierung des Ganztagsbetriebs befassen. Die Länder wünschen, dass sich der Bund neben einer Investitionshilfe auch an den künftigen Betriebskosten beteiligt. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion