Bericht zum Moorbrand in Meppen listet Defizite der Bundeswehr auf

Rund dreieinhalb Monate nach dem Moorbrand auf einem Testgelände der Bundeswehr im Emsland hat das Verteidigungsministerium einen Bericht mit Maßnahmen vorgelegt, um Wiederholungen zu vermeiden.
Titelbild
Eine Löschraupe ist beim Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTD 91) in Meppen im Einsatz.Foto:  WTD 91/Bundeswehr/dpa
Epoch Times29. Januar 2019

Der Abschlussbericht der Untersuchungen zum Moorbrand in Meppen listet mehrere Defizite bei der Bundeswehr auf.

„Bei der umfassenden Aufarbeitung des Moorbrandes wurden, wie dargestellt, Mängel identifiziert, die unter anderem materielle, personelle organisatorische und Ausbildungsdefizite betreffen“, heißt es in dem 43-seitigen Bericht des Verteidigungsministeriums, über den das ARD-Hauptstadtstudio berichtet.

Das Verteidigungsministerium kündigte gleich mehrere Maßnahmen an, die aus der Fehleranalyse abgeleitet werden: Die Bundeswehrfeuerwehr soll zwei zusätzliche Löschraupen erhalten.

Nach dem Brand am 3. September fiel eine Löschraupe aus. Dadurch verzögerte sich die Brandbekämpfung. Außerdem soll die Feuerwehr der Wehrtechnischen Dienststelle 91 einen gepanzerten Bagger und ein neues Funksystem erhalten.

Das Verteidigungsministerium kündigte auch an, Vorschriften zu ändern: „Vor einem Schießversuch wird auch der Feuchtigkeitsgrad der Erprobungsfläche in die Bewertung mit einbezogen“, heißt es in dem Bericht.

Bislang wird nur der Waldbrandindex einbezogen, der an dem Tag bei 2 lag, die höchste Gefährdungsstufe ist 5. Der Bericht räumt auch Fehler im Meldewesen der Bundeswehr ein: „Insgesamt bleibt festzustellen, dass das Meldewesen der Bundeswehr beim Moorbrand in Meppen nicht in allen Punkten wie notwendig funktioniert hat. Aus diesen Defiziten des Meldewesens resultierten auch Einschränkungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Kommunikation mit anderen Behörden“, heißt es in dem Papier.

Die Kosten für die Brandbekämpfung und Schadenersatzzahlungen beziffert das Ministerium laut ARD-Hauptstadtstudio auf insgesamt 7,9 Millionen Euro. Allein das technische Hilfswerk leistete Amtshilfe im Wert von 1,344 Millionen Euro.

Die Bundeswehr regulierte Schäden, die von Privatpersonen und aus der Landwirtschaft gemeldet worden waren, im Wert von 336.900 Euro. 292 Personen stellten Anträge, weil Photovoltaikanlagen oder Fenster verschmutzt waren, oder wegen ausbleibender Buchungen bei Ferienwohnungen. Noch nicht alle Anträge wurden bearbeitet. (dts)



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