Berliner SPD-Bürgermeister gegen Zuzugsstopp: „Und wir wollen auch Zuzug“

"Diese Äußerungen zu Zuzug und zur Einschränkung von Tourismus schaden unserer Stadt. Sie zerstören unser Selbstverständnis als europäische Metropole." So kritisierte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) die Äußerungen des CDU-Politikers Christian Gräff für einen Zuzugsstopp in der Hauptstadt.
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"Es freut uns, wenn Menschen aus aller Welt Berlin als Sehnsuchtsort oder neue Heimat wählen", so der Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD).Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times6. September 2019

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat sich nachdrücklich gegen einen Vorstoß des Berliner CDU-Politikers Christian Gräff für einen Zuzugsstopp in der Hauptstadt gewandt. Die Äußerungen „schaden unserer Stadt“, kritisierte Müller am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Sie zerstören unser Selbstverständnis als europäische Metropole.“

Gräff hatte seine umstrittene Forderung am Donnerstagabend in der RBB-„Abendschau“ erhoben. Berlin sei voll und könne keinen weiteren Zuzug verkraften, sagte der wohnungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus nach Angaben des Senders. „Wir müssen denen, die hierher kommen, sagen: Macht euch keine falschen Erwartungen. Wir haben die Infrastruktur nicht. Ihr könnt hier nicht herziehen.“

Müller hielt dem entgegen: „Es freut uns, wenn Menschen aus aller Welt Berlin als Sehnsuchtsort oder neue Heimat wählen.“

Und wir wollen auch Zuzug. Jedes Jahr gewinnen wir etwa 40.000 Neu-Berlinerinnen und Berliner. Sie bereichern diese Stadt“, betonte der Regierende Bürgermeister.

Gräff räumte unterdessen in der „Berliner Morgenpost“ ein, dass seine Forderung nach einem Zuzugsstopp für Berlin „sehr zugespitzt formuliert“ gewesen sei. Der Christdemokrat fügte hinzu: „Solange dieser Senat nicht in der Lage ist, die soziale Infrastruktur, die Verkehrsinfrastruktur auf den Weg zu bringen, so lange leiden die Berliner, und man kann es selbst guten Freunden nicht raten, nach Berlin zu ziehen.“ (afp/sua)



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