Berliner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes an Fritz von Weizsäcker

Gregor S. wird vorgeworfen Fritz von Weizsäcker erstochen und einen Polizisten schwer verletzt zu haben. Es wurde in Berlin Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes erhoben.
Epoch Times6. März 2020

Dreieinhalb Monate nach dem tödlichen Messerangriff auf den Berliner Chefarzt Fritz von Weizsäcker hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Tatverdächtigen erhoben.

Der 57-jährige Gregor S. soll den Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker am 19. November 2019 nach einem Vortrag des Mediziners in der Schlosspark-Klinik in Berlin unvermittelt angegriffen und durch einen Halsstich mit einem Klappmesser getötet haben, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

Einen Polizeibeamten vor Ort soll der Angeschuldigte ebenfalls mit dem Messer angegriffen und schwer verletzt haben, wie die Ermittler weiter erklärten. Der Beamte war außerhalb seines Diensts und privat unter den Zuhörern. Er überwältigte den Angeschuldigten demnach. Von Weizsäcker starb noch am Tatort an den Folgen des Stichs in den Hals. S. wurde am Tatort festgenommen.

Tat an Fritz von Weizsäcker soll lange geplant geworden sein

Der 57-Jährige soll die Tat seit längerer Zeit geplant und eigens aus Rheinland-Pfalz angereist sein. Er habe im Rahmen seiner Tatplanung im Internet recherchiert und sei dabei auf den Vortrag von Fritz von Weizsäcker in der Schlosspark-Klinik gestoßen.

Tatmotiv soll ein wahnhafter Hass auf die Familie des ehemaligen Bundespräsidenten von Weizsäcker sein, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Inwieweit die Schuldfähigkeit des Angeschuldigten eingeschränkt oder gar aufgehoben sei, müsse in der Hauptverhandlung geklärt werden.

Richard von Weizsäcker war Geschäftsführer des Chemiekonzerns Boehringer Ingelheim

Wie „Spiegel Online“ kurz nach der Tat berichtete, hätte der Täter in den Vernehmungen ein Motiv angegeben. Der Mann habe sich an der Familie des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker „rächen“ wollen, hieß es.

Er werfe Richard von Weizsäcker vor, als Geschäftsführer des Chemiekonzerns Boehringer Ingelheim dafür verantwortlich gewesen zu sein, tödliche Giftstoffe für den Vietnam-Krieg geliefert zu haben. Richard von Weizsäcker war von 1962 bis 1966 Mitglied der Geschäftsführung von Boehringer.

Der Angeschuldigte befindet sich seit dem Tattag in Untersuchungshaft. Das Verbrechen hatte bundesweit große Bestürzung ausgelöst. (er/afp)



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