Bildungsexperten für mehr Deutschunterricht – „Riesenaufwand der Rechtschreibreform nicht gelohnt“

Kaum ein Land in Europa biete seinen Kindern so wenig muttersprachlichen Unterricht wie Deutschland. Die Rechtschreibreform habe "viel weniger gebracht, als Befürworter versprochen haben", kritisiert Meidinger.
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Kinder spielen auf einem SchulhofFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times9. August 2016

Bildungsexperten fordern angesichts der schlechten Bilanz der Rechtschreibreform einen stärkeren Fokus auf korrektes Deutsch im Schulunterricht und mehr Deutschstunden. „Während Rechtschreibung im Deutschunterricht an Bedeutung verloren hat, legen Firmen und Arbeitgeber darauf nach wie vor großen Wert“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands (DPhV), Heinz-Peter Meidinger, deer „Bild“ (Dienstag). „Wir brauchen mehr Deutschunterricht an unseren Schulen“, verlangt Meidinger.

Kaum ein Land in Europa biete seinen Kindern so wenig muttersprachlichen Unterricht wie Deutschland. Die Rechtschreibreform habe „viel weniger gebracht, als Befürworter versprochen haben“, kritisiert Meidinger.

In einzelnen Bereichen sei die Rechtschreibung „etwas logischer geworden, sehr viel einfacher aber sicher nicht“, urteilt der Bildungsexperte. „Im Nachhinein hat sich der Riesenaufwand nicht gelohnt.“ Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) wünscht sich vor allem „einen guten Rechtschreibunterricht“. Er halte nichts davon, „später in Studium und Beruf auf Korrekturprogramme und Computer zu vertrauen“.

Richtiges Schreiben müsse in der Schule intensiv geübt werden. „Das wurde in der Vergangenheit nicht immer gemacht“, kritisierte Rabe in der „Bild“. Der CDU/CSU-Bildungsobmann im Bundestag, Stefan Kaufmann (CDU), hält hingegen „kleine Korrekturen“ an der Rechtschreib-Reform für möglich. Kaufmann kritisiert, die Reform habe „nicht überall zur Vereinfachung beigetragen“.

(dts Nachrichtenagentur)



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