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Drittes Quartal

BIP: Wirtschaft stagniert - Nachfrage nach neuen Mitarbeitern gering

Die deutsche Wirtschaft kriselt weiterhin – auch im dritten Quartal. Volkswirte rechnen erst 2026 mit Aufschwung, der dank staatlicher Milliarden kommen könnte.

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Die deutsche Wirtschaft stagniert seit längerer Zeit.

Foto: Christian Charisius/dpa

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Deutschlands Wirtschaft ist auch im dritten Quartal nicht gewachsen: Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt unverändert geblieben.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, investierten mehr Unternehmen in Ausrüstungen. Die Exporte nahmen dagegen im Vergleich zum Vorquartal ab.
Im Vorjahresvergleich lag das BIP im dritten Quartal 2025 preisbereinigt um 0,3 Prozent höher als im dritten Quartal 2024. Preis- und kalenderbereinigt war es ebenfalls um 0,3 Prozent höher.

Zweites Quartal auf -0,2 Prozen leicht revidiert

Neben der ersten Analyse des dritten Quartals hat das Statistische Bundesamt wie üblich auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Vorquartale überarbeitet und neu verfügbare statistische Informationen in die Berechnungen einbezogen.
Dabei wurde die Veränderungsrate des preisbereinigten BIP für das zweite Quartal 2025 um 0,1 Prozentpunkte nach oben revidiert (-0,2 Prozent zum Vorquartal; bisher: -0,3 Prozent).

Reformstau bremst

Unternehmen ächzen unter hohen Energiepreisen und viel Bürokratie. Deutschland müsse „endlich wach werden“ und „Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt der politischen Agenda“ stellen, mahnte jüngst Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing.
Mit einem „Wachstumsbooster“ für verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten und einem „Bauturbo“ für schnellere Genehmigungen will die Bundesregierung die Konjunktur ankurbeln. Kanzler Friedrich Merz stellte Anfang Oktober ein hohes Tempo bei weiteren Reformen in Aussicht.
2025 könnte Europas größte Volkswirtschaft trotz der zwei Minus-Quartale knapp am dritten Jahr ohne Wachstum vorbeischrammen. Führende Ökonomen rechnen mit einem Mini-Plus um die 0,2 Prozent.
Zum Jahresauftakt hatte es noch ein Plus von 0,3 Prozent zum Vorquartal gegeben – maßgeblich deshalb, weil Firmen US-Geschäfte vorzogen.

Zahl der Arbeitslosen: 120.000 mehr als im Oktober 2024

Die Zahl der Arbeitslosen im Oktober im Vergleich zum September um 44.000 auf 2,911 Millionen Menschen gesunken. Das seien 120.000 mehr als im Oktober 2024, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum September um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent, erhöhte sich aber im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Punkte.
„Insgesamt ist die Herbstbelebung bisher schwunglos“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles. „Im Oktober haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung weiter abgenommen. Die Beschäftigungsentwicklung bleibt schwach, und die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist nur gering.“
Im Oktober waren den Angaben zufolge 623.000 offene Arbeitsplätze bei der Bundesagentur gemeldet. Das sind 66.000 weniger als vor einem Jahr.

104.000 mehr Menschen erhalten Arbeitslosengeld

Im Oktober erhielten 984.000 Menschen in Deutschland Arbeitslosengeld, 104.000 mehr als ein Jahr zuvor. 3,828 Millionen erwerbsfähige Menschen erhielten Bürgergeld. Das sind 134.000 weniger als im Oktober 2024.
Von der Grundsicherung profitieren zum Teil auch Berufstätige, die geringe Bezüge haben und diese mit Bürgergeld aufstocken. Insgesamt waren den Angaben zufolge 7,0 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen im erwerbsfähigen Alter hilfebedürftig.
Auf dem Ausbildungsmarkt herrscht zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres Enge. Der Anteil der Bewerber mit einem Ausbildungsplatz sei so gering wie seit 25 Jahren nicht mehr, sagte Nahles.
Insgesamt seien 494.000 Lehrstellen gemeldet worden, 25.000 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber nahmen 444.000 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen in Anspruch – 13.000 mehr als im Vorjahr.
Am 30. September verzeichnete die Bundesagentur noch 54.000 unbesetzte Lehrstellen, 15.000 weniger als zum gleichen Zeitpunkte des Vorjahres. Gleichzeitig waren noch 40.000 junge Leute unversorgt, 9.000 mehr als im Vorjahr. (dts/dpa/ks)

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