Bis zu 9.400 Euro pro Flüchtling monatlich – Stadt Essen musste Knebelvertrag mit Asylheimbetreibern abschließen

Die horrenden Preise für die Unterbringung von Flüchtlingen in Essener Zeltdörfern sind nun bekannt geworden. Die Stadt Essen hatte der Presse Einblick in einen Vertrag mit Asylheimbetreibern gewähren müssen. Demnach hatte die Stadt bei minimaler Auslastung von Kapazitäten bis zu 9.400 Euro pro Asylbewerber monatlich zahlen müssen.
Titelbild
Symbolfoto: Zeltstadt für Flüchtlinge in Dresden.Foto: Getty Images
Von 2. Februar 2017

653 Euro kostete der Stadt Essen das Bett in einem 344-Personen-Zelt für einen Flüchtling pro Monat, wie die „Bild-Zeitung“ ermittelte. Das Medium hatte erfolgreich gegen die Stadt Essen geklagt und schließlich Einblick in die Vertragsunterlagen mit dem Asylheimbetreiber European Homecare (EHC) erhalten. So kostete allein ein Zelt für 344 Personen den Steuerzahler monatlich 243.525,57 Euro.

9.400 Euro pro Monat pro Flüchtling

Zusätzliche Kosten entstanden für die Versorgung mit Essen, sowie Sozialarbeiter, Wachpersonal und die Reinigung der Anlagen. Dies wurde mit weiteren 1.200 Euro pro Person berechnet. 

Teuer wurde es für die Stadt Essen erst richtig, wenn die Zeltstädte unterbelegt waren. Eine Negativklausel legte fest, dass bei einer Belegung von mindestens 51 und höchstens 150 Asylbewerbern pauschal 252.437,50 Euro für die Verpflegung fällig wurden. Im ungünstigsten Fall sprangen die Kosten pro Flüchtling im Monat auf 9.476 Euro.

Wie „Bild“ berichtet, sind die Verträge schon ausgelaufen. Das letzte, der von European Homecare (EHC) betriebenen Zeltdörfern, wurde im November 2016 geschlossen.

Insgesamt habe EHC zehn Zeltdörfer mit bis zu 4.800 Flüchtlingen betrieben, wie RTL berichtet. Inzwischen seien alle Vertrag mit der Stadt ausgelaufen.

Kritik wegen ungelernten EHC-Personal

Das Unternehmen EHC stand wegen fast ausschließlich ungelernten Personals in der Kritik. Wie das WDR Magazin „Westpol“ berichtete, seien allgemein Qualitätsvorgaben in den Unterkünften nicht eingehalten worden.

2014 ging eine Nachricht durch die Presse, wonach Sicherheitskräfte Flüchtlinge in einer EHC-Unterkunft gedemütigt und misshandelt hatten. Dieser Skandal hatte damals eine Debatte über Qualitätsstandards in Flüchtlingsunterkünften ausgelöst.



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