BKA warnt vor Einfluss der Mafia

Das Bundeskriminalamt warnt vor zunehmendem Einfluss der Mafia auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Der Polizei sind offenbar bundesweit rund 590 Personen bekannt, die Mafia-Clans angehören - deutlich mehr als vor zehn Jahren.
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BKA.Foto: Arne Dedert/Archiv/dpa
Epoch Times3. Februar 2018

Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor zunehmendem Einfluss der Mafia auf allen gesellschaftlichen Ebenen.

Sabine Vogt, Abteilungsleiterin Schwere und Organisierte Kriminalität bei der Behörde, sagte dem „Focus“: „Vielen ist gar nicht bewusst, welchen Einfluss, welche Macht die Mafia auch hierzulande hat.“ Die Organisation lasse nichts unversucht, „um in die Gesellschaft einzudringen und die Wirtschaft zu schädigen“.

Der Polizei sind dem Bericht zufolge bundesweit rund 590 Personen bekannt, die Mafia-Clans angehören – deutlich mehr als vor zehn Jahren. Damals lag die Zahl demnach bei 136. Die stärkste Mafia-Gruppe in Deutschland sei aktuell die ‚Ndrangheta mit 353 Mitgliedern, gefolgt von der Cosa Nostra mit 125 Mitgliedern und der Camorra mit 91 Mitgliedern. Eine BKA-Sprecherin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Zahlen. Sie betonte aber: „Zu beachten ist, dass diese Angaben sehr schwanken und immer nur eine Momentaufnahme sein können.“ Die Mafia stehe seit Jahren im Fokus der Sicherheitsbehörden. Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Vogt sagte weiter: „Es gibt viele Bereiche, die für die Mafia interessant sind, etwa öffentliche Verwaltungen, Ämter und Behörden. Überall da, wo es um große Projekte, lukrative Aufträge, Zulassungen oder Baugenehmigungen geht, muss man sensibel sein.“ Die Einflussnahme könne auf sehr subtile Art erfolgen. Vogt: „Eine Einladung ins Restaurant, Spenden für den Sportverein, eine Kiste Wein – solche angeblichen Freundschaftsdienste haben oft ganz andere Hintergründe.“

Wer einmal in die Hände der Mafia geraten sei, werde sich aus eigener Kraft nur „schwer wieder befreien können“, sagte Vogt. Der Staat sei aber in der Lage, durch spezielle Programme „aussagewillige Mafia-Opfer zu schützen“. (dpa)



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