Boom bei Führerscheinprüfungen auf Hocharabisch

Immer mehr Flüchtlinge und Migranten aus arabischen Ländern lassen sich ihre Führerscheine in Deutschland anerkennen. Viele von ihnen absolvieren die theoretische Führerscheinprüfung auf Hocharabisch.
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Seit dem Jahr 2016, in dem Arabisch als Prüfungssprache zugelassen wurde, wurden mehr als 425.000 Prüfungen in der Sprache absolviert.Foto: Oliver Berg/Symbolbild/dpa
Epoch Times2. Februar 2020

Jede zweite fremdsprachige Führerscheinprüfung in Deutschland wird auf Hocharabisch absolviert. Das zeigen aktuelle Daten von TÜV und Dekra, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Demnach betrug die Zahl der in der Sprache Hocharabisch absolvierten theoretischen Führerscheinprüfungen im vergangenen Jahr 131.822.

Insgesamt wurden 273.206 Prüfungen in anderen Sprachen als Deutsch abgelegt, das entspricht 15 Prozent aller Führerscheintests. In der Rangliste der Fremdsprachen folgen Englisch (33.758), Türkisch (28.692) und Russisch (27.655).

Seit dem Jahr 2016, in dem Arabisch als Prüfungssprache zugelassen wurde, wurden mehr als 425.000 Prüfungen in der Sprache absolviert. Grund für den Boom ist nicht nur der Zuzug von Migranten nach Deutschland, sondern auch das Verfahren zur Anerkennung ausländischer Führerscheine.

Wer aus einem der typischen Herkunftsländer von illegalen Migranten nach Deutschland zieht, muss in der Regel noch einmal die Fahrprüfungen ablegen, um seinen Führerschein nutzen zu dürfen.

Mathias Rüdel, Chef der Arbeitsgemeinschaft Technische Prüfstelle von TÜV und Dekra, sieht die Zahlen auch als „Ausdruck der Integration fremdsprachiger Personen in unsere Gesellschaft“. Die Möglichkeit einer fremdsprachigen Prüfung bewertet er positiv.

Im Straßenverkehr geht es um die sichere Anwendung von Fahrkompetenz – die Sprache spielt dabei eine untergeordnete Rolle.“

Eine Folge der hohen Nachfrage: „Die Fahrschulen sind derzeit gut ausgelastet“, sagt Dieter Quentin, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. „Es ist ähnlich wie in den 90er-Jahren, als viele Aussiedler in die Fahrschulen kamen, um sich auf die deutsche Führerscheinprüfung vorzubereiten.“ (dts)



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