Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer steht für „Bockmist“ grade – Brief an Bahnvorstand unterwegs

"Das war fahrlässig, ich hätte mein Anliegen besser begründen müssen", sagte Palmer über seinen Facebookpost, der für heftige Kritik auch aus den eigenen Reihen gesorgt hatte.
Titelbild
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times1. Mai 2019

In der vergangenen Woche hatte Boris Palmer die Werbekampagne der Deutschen Bahn kritisiert und dafür harte Worte aus eigenen Reihen einstecken müssen.  Jetzt wandte sich der Tübinger Oberbürgermeister direkt an den Vorstand des Unternehmens.

Ich habe einen Brief an Bahnvorstand Ronald Pofalla geschrieben. Solche Kampagnen werden in einem Großunternehmen nach meiner Erfahrung intensiv geplant und diskutiert. Ich will wissen, ob der Vorstand mit der Entscheidung befasst war und ob man sich ihrer möglichen Konsequenzen bewusst ist“, sagte Palmer in einem Interview mit der „Zeit“.

Seinen Facebook-Post bezeichnet der Politiker als „Schnellschuss“:

Ich habe keine zwei Minuten, nachdem ich die Werbung eher zufällig im Internet entdeckt hatte, drei Sätze dazu auf Facebook gepostet.

Durch seine Formulierung könne der Eindruck entstehen, er wolle Menschen allein aufgrund ihrer Hautfarbe ausgrenzen. „Dabei will ich genau das verhindern. .

Das Ergebnis der ganzen Aktion sei „Bockmist“. Inhaltlich halte er trotz Kritik aus den eigenen Reihen an seinem Standpunkt fest.

Auf die Frage, ob er sich ausgegrenzt fühle, wenn im Zug und am Bahnsteig die Mehrheit junge Männer sind, die nicht Deutsch miteinander sprechen, antwortet der Grüne Oberbürgermeister:

Hier ehrlich zu antworten, kann den nächsten Shitstorm auslösen. Aber bitte: Ich fühle mich nicht ausgegrenzt, sondern unwohl…“

Ob diese Aussage tatsächlich einen Shitstorm auslöst, wird Palmer wohl nicht aus erster Hand erfahren. Er hat sich eine Facebook-Pause aus zwei Gründen verordnet:

Erstens: meine Nerven. Mehrere Tausend Hasskommentare in zwei Tagen sind auch mir zu viel.“

Der zweite Grund sind die bevorstehenden Europwahlen. (dts/sua)

 

 

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion