Bosbach legt Laschet Rücktritt nahe – „Es gibt viele, die jetzt mit den Hufen scharren“

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Nur 29 Prozent der Deutschen halten Unions-Spitzenkandidat Armin Laschet als Regierungschef für geeignet.Foto: Michael Kappeler/dpa/dpa
Epoch Times7. Oktober 2021

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat Parteichef Armin Laschet nahe gelegt, sein Amt für einen Generationswechsel freizumachen.

„In NRW hat Armin Laschet mit Hendrik Wüst gezeigt, wie es geht“, sagte Bosbach dem TV-Sender Bild Live laut Mitteilung vom Donnerstag. Der Landesverkehrsminister, der nun Laschets Amt als nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und CDU-Landeschef übernehmen soll, sei „ein junges, frisches Gesicht“.

Es wäre „ein gutes Zeichen“, wenn Laschet jetzt den Generationenwechsel in der CDU „moderieren“ würde, fügte Bosbach hinzu. Dabei gehe es „um Würde und Achtung für Armin Laschet selber“. Die Partei wolle „keine wochenlange Demontage“. „Das sind wir Armin Laschet schuldig, dass wir anständig mit ihm umgehen“, fügte Bosbach hinzu.

Mit Blick auf potenzielle Nachfolgekandidaten sagte er: „Es gibt viele, die jetzt mit den Hufen scharren. Aber nicht jeder, der jetzt als erster ‚hier‘ ruft, wird es auch unbedingt.“

Unionsfraktion berät über Stand der Sondierungen

Die Führung der Unionsfraktion im Bundestag lud die Abgeordneten aus CDU und CSU am Donnerstag kurzfristig zu einer Videoschaltkonferenz ein. In der Sitzung ab 16.00 Uhr soll unter anderem über den aktuellen Stand der Sondierungsbemühungen beraten werden, verlautete aus Fraktionskreisen. Politische Beschlüsse sind den Angaben zufolge nicht zu erwarten.

Politische Beschlüsse sind den Angaben zufolge nicht zu erwarten. Auch öffentliche Äußerungen der Fraktionsspitze nach der Schaltkonferenz seien nicht geplant, hieß es.

Der Vizechef des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke, kritisierte das Auftreten seiner Partei. „Die Art und Weise, wie einige in der Union in den letzten Tagen im Stil einer Generalabrechnung diskutiert haben, dürfen wir nicht fortsetzen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Wir haben zuletzt in der Öffentlichkeit eher das Bild einer Abbruchkolonne abgegeben als einer Partei, die Lust auf Zukunftsgestaltung hat.“ Radtke forderte eine stärkere Ausrichtung seiner Partei auf soziale Themen, um verlorene Wähler zurückzuholen.

Bei der Bundestagswahl Ende September hatte die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Laschet mit 24,1 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren und landete knapp hinter ihrem bisherigen Juniorpartner SPD. Am Donnerstag sollen Sondierungen von SPD, Grünen und FDP für eine Ampel-Koalition beginnen. Eine rechnerisch mögliche Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und Liberalen rückt damit in noch weitere Ferne. (afp/oz)



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