Brandbrief von 30 namhaften Gastronomen und Ketten: Gastronomie war nie ein Infektionsherd

Der Lockdown light ist unverhältnismäßig und ist reine Symbolpolitik, schreiben Gastronomen in einem Brandbrief. Einen zweiten Lockdown überleben viele Betriebe der Branche nicht. Gastronomie ist ein sicherer Ort.
Titelbild
Am Hotel Adlon Kempinski am Brandenburger Tor in Berlin.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times28. Oktober 2020

Lockdown light verfehlt den Zweck: Gastronomie ist ein sicherer Ort – Maßnahmen sind undifferenziert und laufen ins Leere.

Lockdown light ist für die Gastronomie ein voller Lockdown – mit verheerenden Folgen für 2 Mio. Arbeitsplätze.

Wie auch das Beherbergungsverbot wird der Lockdown light zu einem Flickenteppich der Regelungen führen.

Die Fakten im Überblick

Der Lockdown light…

… ist unverhältnismäßig: In der aktuellen zweiten Welle der Corona-Pandemie war die Gastronomie nie ein Infektionsherd. Die Gastronomie steht unter strengen Auflagen, filtert die Luft und wird engmaschig kontrolliert. Infektionsherde sind in erster Linie private Zusammenkünfte ohne Hygienekonzept und Kontrollen.

… verdrängt Menschen aus einem sicheren Umfeld: Die Schließung der Gastronomie wird dazu führen, dass sich die Menschen vermehrt im privaten Umfeld treffen – dem aktuellen Hotspot der Pandemie. Der Lockdown light verdrängt also Menschen aus der sicheren Gastronomie in stickige Partykeller, Wohnzimmer und Garagen mit dem Potenzial Superspreading-Events zu erzeugen.

… verstärkt die gefährliche Pandemie-Müdigkeit: Aktuell wird die Pandemie-Müdigkeit als die größte Gefahr gesehen. Unverständliche und willkürliche Maßnahmen verstärken diese Müdigkeit und führen zu Protesten sowie nachlassender Aufmerksamkeit.

… führt zu einem Flickenteppich der Regelungen in Deutschland: Ein Lockdown light führt unmittelbar zu berechtigten Klagen der Gastronomen. Erste Gerichtsentscheidungen werden dann zwangsläufig zu einem Flickenteppich der Regelungen in Deutschland führen – wie auch schon beim Beherbergungsverbot. Dies ist genau das Gegenteil von dem, was die Bundesregierung aktuell erreichen möchte.

… unterscheidet nicht zwischen verschiedenartigen Angeboten: Der Lockdown light ist undifferenziert und reine Symbolpolitik. Er unterscheidet nicht zwischen kontaktreicheren Betrieben wie Nachtclubs auf der einen Seite und auf der anderen Seite professioneller Systemgastronomie sowie klassischer Bediengastronomie mit sicheren Hygienekonzepten. Auch strenge Hygieneregeln bleiben vollkommen unberücksichtigt. Die unterzeichnenden Gastronomen stehen für eine Initiative großer Unternehmen sowie eine Branche mit mehr als 2 Mio. leidenschaftlichen Menschen und über 80 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr. Geben Sie uns die Chance, unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten. Lassen Sie die Gastronomie mit ihren Hygienekonzepten und sicheren Räumen für die Bevölkerung offen.

Einen zweiten Lockdown überleben viele Betriebe der Branche nicht. Die Gastronomie gibt zahlreichen Menschen einzigartige Beschäftigungsmöglichkeiten. Von der alleinerziehenden Mutter, die flexibel arbeiten kann über den jungen Selbständigen, der seine Leidenschaft zum Beruf macht bis zum Studenten, der sich sein Studium erkellnert. Alles das steht auf dem Spiel.

Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sind grundsätzlich richtig und die Unterstützung der Bevölkerung in Deutschland die Voraussetzung dafür, dass wir gut durch diese Zeit kommen. Die Gastronomie leistet einen wichtigen Beitrag, damit Deutschland durchhält!

Absender:

Stephan von Bülow, Eugen Block Holding GmbH
Tim Mälzer, Gastronom
Johannes Bühler, Hans im Glück Franchise GmbH
Carsten Horn, Nordsee Holding GmbH
Clarissa Käfer, Käfer AG
Jan Kamp, Le Crobag GmbH & Co. KG
Mirko Silz, FR L’Osteria SE
Keydi Skendo, Frittenwerk GmbH & Co. KG
Stefan Tewes, Coffee Fellows GmbH
Kerstin Rapp-Schwan, Schwan Restaurants Düsseldorf
Stefan Weber, casualfood GmbH
Georg W. Broich, Broich Hospitality Group
Frank Buchheister, Road Stop GmbH
Thomas Feucht, Sam Kullmann’s GmbH
Kent S Hahne, apeiron restaurant & retail management gmbh
Roland Koch, Gastro Consulting SKM GmbH
Patrick Rüther, tellerrand consulting GmbH
Rainer Laabs, FVZ Convenience GmbH
Florian Schneider, Dr. Oetker Hospitality GmbH
Raffaela Schöbel, Gastronomie Betriebsgesellschaft Schöbel & Horn mbH
Yvonne Tschebull, Tschebull Restaurant Betriebs GmbH & Co. KG
Bernd Ungewitter, Kaimug GmbH
Jochen Kramer, Salomon FoodWorld® GmbH
Michael Kuriat, TNC Production GmbH
Prof. Dr. Torsten Olderog, AKAD University Stuttgart
Jochen Pinsker, npdgroup deutschland GmbH
Boris Tomic, dfv Mediengruppe
Axel Weber, Soda Group



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