Bremen: SPD liegt vier Monate vor der Wahl hinter CDU

Bleibt es bei der Landtagswahl am 26. Mai bei diesem Ergebnis, wäre die SPD nach mehr als 70 Jahren erstmals nicht mehr stärkste politische Kraft in der Hansestadt.
Titelbild
Bremer Bronzestatue der vier Stadtmusikanten.Foto: istock
Epoch Times8. Februar 2019

Vier Monate vor der Bürgerschaftswahl in Bremen hat die SPD einer Umfrage zufolge weiter an Zustimmung verloren und liegt dort knapp hinter der CDU. Der am Freitag veröffentlichten repräsentativen Befragung von Infratest dimap im Auftrag des „Weser-Kuriers“ zufolge kommt sie derzeit auf nur noch 24 Prozent, die CDU auf 25 Prozent.

Käme es bei der Landtagswahl am 26. Mai zu diesem Ergebnis, wäre die SPD nach mehr als 70 Jahren erstmals nicht mehr stärkste politische Kraft in der Hansestadt. Bereits bei der Bürgerschaftswahl von 2015 hatte die SPD in ihrer lange Zeit unangefochtenen Hochburg mit 32,8 Prozent das schlechteste Ergebnis der Nachkriegszeit eingefahren.

Im Mai 2018 kam sie bei der vorherigen Umfrage für die Zeitung noch auf 26 Prozent. Nun büßte die Partei von Bürgermeister und Senatspräsident Carsten Sieling weitere zwei Prozentpunkte ein und verlor somit seit der Wahl 2015 mehr als ein Viertel an Zustimmung.

Die in Bremen traditionell schwache CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Carsten Meyer-Heder gewann seit Mai 2018 hingegen einen Prozentpunkt hinzu. Damit setzt die Partei ihren Aufwärtstrend seit der vorigen Bürgerschaftswahl von 2015 fort, bei der sie auf 22,4 Prozent kam.

Die Grünen kommen in der aktuellen Umfrage auf 18 Prozent , das sind vier Prozentpunkte mehr als bei der Umfrage im vergangenen Jahr. Die Linken büßten seit Mai 2018 zwei Prozentpunkte ein, 13 Prozent der Stimmen gehen aktuell an sie.

Auch die FDP verliert: Nur sechs Prozent der Wähler kann sie für sich gewinnen, das ist ein Prozentpunkt weniger als im vergangenen Jahr. Die AfD verliert ebenfalls einen Punkt und kommt auf acht Prozent.

Derzeit regiert die SPD in der Hansestadt in einer Koalition mit den Grünen. Nach Auswertung der Umfrage durch die Zeitung würde es für eine Fortsetzung von Rot-Grün nicht reichen. Eine klare Mehrheit gäbe es für ein rot-rot-grünes Bündnis unter Beteiligung der Linken.

Je nach genauer endgültiger Sitzverteilung könnte es dabei aber auch für eine große Koalition aus CDU und SPD und ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP knapp reichen. Die Zeitung verwies bei dieser und anderen Fragen zugleich auf die Unsicherheiten der Umfrage, die zudem ein Stimmungsbild und keine Prognose darstellt. Die möglichen Differenzen betragen dabei 1,4 Prozentpunkte bis 3,1 Prozentpunkte.

Der Urnengang im kleinsten deutschen Bundesland ist die erste von vier Landtagswahlen in diesem Jahr. Er findet dabei parallel zur Europawahl statt. Im Spätsommer und Herbst wird dann in den drei ostdeutschen Ländern Sachsen, Brandenburg und Thüringen gewählt. Dort richten sich die Blicke vor allem auf das Abschneiden der AfD. (afp)



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