Brite wegen mutmaßlicher Agententätigkeit für Russland in Potsdam festgenommen

In Potsdam wurde eine Person festgenommen, die mutmaßlich dem russischen Geheimdienst Dokumente übergeben haben soll. Ermittlungsrichter sollen nun über U-Haft für den Briten entscheiden.
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Die britische Botschaft in Berlin. (Archivbild)Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times11. August 2021

Die Bundesanwaltschaft hat einen Mitarbeiter der britischen Botschaft in Berlin festnehmen lassen, weil er einem russischen Geheimdienst gegen Geld Dokumente verschafft haben soll.

Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe sollte am Mittwoch entscheiden, ob der Brite in Untersuchungshaft kommt.

Der Mann steht den Behördenangaben nach wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit unter dringendem Verdacht. Spätestens seit November 2020 soll er für den Geheimdienst gearbeitet haben. Mindestens einmal habe er diesem Material übermittelt, an das er im Zuge seiner Arbeit gelangte. Wie viel Bargeld er dafür bekam, sei bisher unklar.

Das zuständige britische Innenministerium bestätigte auf Anfrage die Festnahme einer „Person, die als Ortskraft für die Regierung gearbeitet hat“. Weitere Angaben machte die Behörde zunächst nicht. „Es wäre nicht angebracht, sich weiter zu äußern, da polizeiliche Ermittlungen laufen“, hieß es in London.

Beamte des Bundeskriminalamtes hatten den Beschuldigten nach Angaben der Bundesanwaltschaft am Dienstag in Potsdam festgenommen. Zudem seien die Wohnung und der Arbeitsplatz des Mannes durchsucht worden. Vorausgegangen seien gemeinsame Ermittlungen deutscher und britischer Behörden.

Bundesregierung nennt mutmaßlichen Spionage-Fall inakzeptabel

Die Bundesregierung hat den mutmaßlichen Spionage-Fall in der britischen Botschaft in Berlin verurteilt. „Geheimdienstliches Ausspähen eines engen Bündnispartners auf deutschem Boden ist nichts, was wir akzeptieren können“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. „Die Hinweise, dass die geheimdienstliche Tätigkeit des Festgenommenen im Auftrag eines russischen Nachrichtendienstes erfolgte, nehmen wir sehr ernst.“

Die weiteren Ermittlungen der Bundesanwaltschaft werde die Regierung „sehr genau verfolgen“, fügte der Sprecher hinzu. Zur Frage möglicher Konsequenzen wie etwa einer Einbestellung des russischen Botschafters äußerte er sich nicht. (dpa/afp)



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